Seit vergangenem Dienstag hatte der Dax mit einer Ausnahme jeweils Rekordstände erreicht - am Vortag bei 16 837 Punkten. Seine Jahresendrally seit dem Zwischentief im Oktober hatte er damit auf gut 15 Prozent ausgebaut.
Marktbeobachter Christian Zoller von Börse-Daily sieht im Dax weiterhin kaum Abgabewillen. «Eine echte Korrektur hat bisher immer noch nicht stattgefunden, kleine Rückläufe werden sofort wieder hochgekauft.» Im Fokus bleibe zunächst die runde Marke von 17 000 Punkten.
Für Zurückhaltung sorgt am Mittwoch aber erst einmal die Leitzinsentscheidung in den USA am Abend. Die US-Notenbank dürfte auf ihrer letzten Zinssitzung in diesem Jahr geldpolitisch erneut stillhalten. Marktbeobachter achten aber darauf, welche Signale die Währungshüter um ihren Chef Jerome Powell für das kommende Jahr senden werden.
Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen ist derzeit die grösste Schubkraft hinter der aktuellen Jahresendrally. Auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten Marktteilnehmer im kommenden Jahr Zinssenkungen, am morgigen Donnerstag wird bei der nächsten Zinssitzung aber noch nicht mit Änderungen der Leitzinsen gerechnet.
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) warnte mit Blick auf die zurzeit überkaufte Marktlage davor, dass die gute Laune an den Börsen zumindest temporär gestört werden könnte, sollten Fed und EZB eine Korrektur der ausgeprägten Zinssenkungsfantasie herbeiführen.
Unter Einzelwerten gibt zur Wochenmitte eine doppelte Hochstufung von «Sell» auf «Buy» durch die Schweizer Bank UBS der Erholung der Papiere von BASF weiteren Auftrieb. Analyst Samuel Perry hob seine Ergebnisschätzungen für den Chemiekonzern deutlich an. Auf Tradegate gewannen BASF im vorbörslichen Handel rund zwei Prozent zum Xetra-Schluss.
Die Bank Exane BNP wird bei einem neu ausgerufenen «Underperform»-Votum etwas pessimistischer für Mercedes-Benz . Die Aktien des Autobauers verloren auf Tradegate 1,8 Prozent zum Xetra-Schluss./ajx/mis
(AWP)