Gerade die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere beeinflusst die Bewertungen am Aktienmarkt spürbar, wie Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management sagte. Am Montag hatte sie erstmals seit 2007 die Fünf-Prozent-Marke überklettert, zuletzt sank sie aber wieder unter 4,9 Prozent.

Neben der Lage in Nahost beherrscht in dieser Woche die Berichtssaison das Geschehen. Vor den Geschäftszahlen wichtiger US-Technologiekonzerne wie Microsoft , Alphabet , Amazon und Meta blieben die Investoren erst einmal eher an den Seitenlinien, sagte Börsen-Experte Andreas Lipkow.

Unter den besten Dax-Werten profitierten die Aktien des Medizintechnikherstellers Siemens Healthineers mit plus 2,1 Prozent von einer optimistischeren Prognose von Philips . Die schwierige Lage für die Niederländer in den Lieferketten entspannt sich weiter. Die Nase vorn hatten im Leitindex mit plus 2,5 Prozent die Papiere des Kunststoffkonzerns Covestro , angetrieben von weiteren Spekulationen über eine baldige Übernahme-Offerte.

Pharmawerte präsentierten sich einmal mehr auffallend schwach. Sartorius kamen mit einem Abschlag von 2,4 Prozent erneut nicht auf die Beine. Merck KGaA rutschten als Dax-Schlusslicht um 2,7 Prozent ab. Hier verwies Analyst Richard Vosser von JPMorgan auf detaillierte Studiendaten zu den Konkurrenzprodukten Padcev und Keytruda zur Behandlung von Blasenkrebs. Diese hätten die Risiken mit Blick auf den Umsatz mit dem entsprechenden Medikament Bavencio von Merck bestätigt.

Die Aktien von Dürr litten im MDax unter Analysten-Abstufungen und setzten ihre steile Talfahrt vom Freitag nun mit minus 3,5 Prozent fort. Analyst Nicolai Kempf von Deutsche Bank Research etwa strich für die Papiere des Anlagenbauers sein Kaufvotum.

Die Titel von Varta gewannen dank erneuter Spekulationen über einen Grossauftrag des iPhone-Konzerns Apple als Spitzenreiter im Kleinwerteindex SDax 6,3 Prozent.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,42 Prozent auf 4041,75 Punkte zu. Während es in Paris in ähnlicher Höhe auch nach oben ging, wurden in London leichte Verluste verzeichnet. In New York holte der Leitindex Dow Jones Industrial sein Minus aus dem frühen Handel zum europäischen Börsenschluss ebenfalls auf, der technologielastige Nasdaq 100 stand ein halbes Prozent höher.

Der Euro stieg über 1,06 US-Dollar, zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0642 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0597 (Freitag: 1,0591) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9436 (0,9441) Euro gekostet.

Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,91 Prozent am Freitag auf 2,93 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 122,73 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,14 Prozent auf 128,17 Zähler./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)