Gedämpft ist das Geschäft laut Händlern aber, weil die Marktteilnehmer vor der um 14.30 Uhr erwarteten Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts Vorsicht walten liessen. Denn der Arbeitsmarkt ist für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sehr wichtig. Nachdem das Fed am Mittwoch die Zinsen unverändert gelassen und signalisiert habe, dass auf absehbare Zeit auch nicht mit Änderungen zu rechnen sei, dürften die heutigen Daten genau analysiert werden, meint ein Händler. Sie dürften das nächste Puzzleteilchen im geldpolitischen Bild sein, die untermauern, dass eine erste Zinssenkung noch ein gutes Weilchen weg sein dürfte, sagt auch ein Analyst.
Der Leitindex SMI notiert 11.15 Uhr um 0,38 Prozent höher auf 11'252,70 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf eine negative Wochenbilanz zu, hatte er doch vor einer Woche bei 11'344 Punkten geschlossen. Der SLI Index der 30 wichtigsten Aktien gewinnt 0,56 Prozent auf 1843,00 und der breite SPI 0,42 Prozent auf 15'065,61 Zähler. 22 der 30 Bluechips im SLI legen zu und acht sind schwächer.
An der Spitze stehen Swatch (+2,7 Prozent) und Richemont (+2,0 Prozent). Händler verweisen dabei auf die Luxusgüterwerte, die europaweit im Aufwind seien.
Gesucht werden zudem die Aktien von Julius Bär (+1,6 Prozent). Der Vermögensverwalter hat laut einer Mitteilung von Donnerstagabend den Verkauf der Tochter Kairos abgeschlossen. Die Kurse der Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich sowie die von UBS und Partners Group ziehen zwischen 1,2 und 0,6 Prozent an.
Die Aktien von SIG (+1,8 Prozent) setzen die Erholung fort. Händler verweisen dabei auf einen positiven Analystenkommentar, wonach im zweiten Halbjahr alles besser werden soll. Zudem ist die Aktie des Konkurrenten Krones nach Ausblick und Zahlen unter Druck geraten. Möglicherweise komme es daher zu Umschichtungen, heisst es am Markt.
Die Aktien von VAT (+1,5 Prozent) erholen sich zum Teil von den Vortagesverlusten. Sie profitierten - wie andere Technologiewerte - auch von den positiven Vorgaben der US-Mitbewerber sowie dem guten Quartalsbericht von Apple, heisst es weiter. In deren Sog werden auch die volatilen AMS Osram (+6,0 Prozent) sowie Comet und U-blox um mehr als ein Prozent höher gehandelt.
Die Papiere der Schwergewichte Nestlé (+0,2 Prozent) und Roche GS (+0,2 Prozent), die am Vortag den Markt belastet hatten, setzen zu einer Stabilisierung an. Vor allem Roche hatten am Donnerstag dem SMI mit einem Minus von 3 Prozent stark zugesetzt. Novartis (-0,3 Prozent) schwächeln dagegen weiter.
Angeführt werden die Verlierer bei den Blue Chips von Sandoz (-0,7 Prozent oder 0,20 Fr.). Sie werden allerdings ex-Dividende von 45 Rappen gehandelt. Daher ist das Minus nur optischer Natur.
Mit den Aktien von Straumann (-1,2 Prozent) geht es weiter abwärts. Seit der Zahlenvorlage am vergangenen Dienstag stehen die Papiere unter Druck.
Auf den hinteren Reihen stehen Hochdorf (+16 Prozent) bei aktivem Handel im Fokus. Hier gingen die Hoffnungskäufe weiter, heisst es. Der neue Grossaktionär Newlat will beim Milchverarbeiter den Verwaltungsrat komplett neu besetzen.
Die Anteile von Valiant (+0,4 Prozent) legen nach dem Quartalsbericht leicht zu. Die vor der Übernahme durch die österreichische Constantia stehende Aluxflexpack (-1,3 Prozent) hat ebenfalls Quartalszahlen veröffentlicht.
Idorsia (-2,6 Prozent) liegen vor dem am Montag anstehenden Bondholder-Meeting im Angebot. Dann stimmen die Investoren über die Restrukturierung der Wandelanleihe ab.
pre/ra
(AWP)