Die Volatilität am Markt dürfte wohl bis zu dem mit Spannung am Freitag erwarteten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht erhöht bleiben, hiess es am Markt. Sollte dieser nicht allzu stark ausfallen, könnte eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank definitiv vom Tisch sein, so zumindest die Hoffnungen. «Die Märkte befinden sich auf einer emotionalen Achterbahnfahrt in dieser Woche», hiess es in einem Kommentar von Swissquote. Im Gegensatz zu den am Vortag veröffentlichten ADP-Arbeitsmarktdaten bewegten die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe die Kurse kaum. Diese waren in etwa wie erwartet ausgefallen.
Der SMI, der sich im Tagesverlauf zwischen 10'745 und 10'834 Punkten bewegte, schloss um 0,25 Prozent höher bei 10'783,15 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,30 Prozent vor auf 1685,56 und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 14'119,10 Zähler. Von den 30 SLI-Werten schlossen 20 höher, 9 tiefer und einer (Logitech) unverändert.
Wie schon am Vortag zog der jüngste Börsenzugang Sandoz die Aufmerksamkeit stark an sich und führte die SLI-Werte an. Dabei stieg der Kurs in der Spitze auf 26 Franken, bevor er dann wieder nach unten drehte und den Handelstag bei 25,10 Franken (+3,1 Prozent) beendete. Am Vortag hatte er zu 24 Franken debütiert. Händler erklärten sich die Kursbewegungen auch damit, dass die Depotbereinigungen noch nicht vorüber seien und viele Anleger noch unschlüssig seien, ob sie ihre Sandoz-Positionen verkaufen oder aufrunden wollten.
Es scheine aber, als ob der Markt die Bewertung von Sandoz angesichts der potenziellen Wachstumsaussichten womöglich zu tief angesetzt habe, kommentierte Berenberg. Zudem empfahlen JPMorgan, Morgan Stanley (je Overweight) und die Zürcher Kantonalbank (Übergewichten) den Titel zum Kauf.
Im Gegensatz zu Sandoz büsste der Titel der ehemaligen Mutter Novartis (-0,4 Prozent) Terrain ein, was den Markt bremste. Zeitweise notierte der Kurs stärker im Minus. JPMorgan passte das Kursziel für Novartis nach dem Sandoz-Spin-Off auf 90 von 95 Franken an und bestätigte das Rating «Neutral». Im Gegensatz dazu verteuerten sich die GS von Roche um 1,1 und Roche Inhaber um 1,8 Prozent.
Gefragt waren auch Kühne + Nagel (+1,4 Prozent), SGS (+1,3 Prozent) und Richemont (+1,1 Prozent) sowie Julius Bär (+1,1 Prozent). Dies seien bis auf Kühne+Nagel Aktien, die im September schlecht gelaufen waren, hiess es.
Gefragt waren zudem Lonza (+1,0 Prozent). Der Pharmaauftragsfertiger baut für einen nicht genannten Grosskunden die Biokonjugationskapazität in Visp kräftig aus. Zuletzt waren Lonza unter Druck geraten, weil Partner Moderna den Corona-Impfstoff künftig an eigenen Standorten herstellen wird und nicht mehr durch Lonza.
Neben Novartis waren auch zyklische Werte wie Holcim (-1,3 Prozent), SIG (-1,2 Prozent) und Swatch (-0,7 Prozent) sowie der Technologiewert VAT (-0,7 Prozent) und der Wachstumstitel Straumann (-0,3 Prozent) schwächer.
Auf den hinteren Rängen waren DocMorris (+3,8 Prozent) nach guten Zahlen von Konkurrent Redcare gefragt. Aluflexpack gewannen 5,3 Prozent. Der Verpackungsspezialist kündigte eine kleinere Akquisition in Tunesien an. Meyer Burger (+4,4 Prozent) profitierten von einer Prognoseerhöhung des deutschen Wechselrichterherstellers SMA Solar.
Dagegen büssten Stadler Rail (-5,5 Prozent) laut Händlern nach enttäuschenden Zahlen von Konkurrent Alstom Terrain ein. Komax (-1,5 Prozent) gaben nach einer Übernahme nach.
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(AWP)