Allerdings wird am Mittwochabend das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht. Zuletzt hatten die US-Inflation und einige schwächere Konjunkturzahlen für Aufschwung an den Börsen gesorgt. Derzeit wird an den Märkten mit einer ersten Zinssenkung des Fed im September gerechnet. Mit Spannung erwartet wird zudem das Ergebnis des Chipherstellers Nvidia am Mittwochabend.
Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr mit 12'034,54 Punkten (-0,03 Prozent) praktisch stabil. Der 30 Titel umfassende SLI rückt um 0,04 Prozent vor auf 1962,32 und der breit gefasste SPI um 0,03 Prozent auf 16'043,68 Zähler. Im SLI legen 17 Titel zu und 13 geben nach.
Aus charttechnischer Sicht könnte der SMI, der nach einer Gewinnserie von zehn Sitzungen hintereinander am Freitag erstmals wieder über der Marke von 12'000 Punkten geschlossen hatte, noch bis zum Hoch vom April 2022 bei 12'570 Punkten steigen, heisst es bei BNP Paribas. Doch sei der Markt nun deutlich «überkauft» und es könnte daher zu Gewinnmitnahmen kommen. Dabei könnte der SMI durchaus die Unterstützung um 11'800 Punkten testen.
Unter Druck stehen aktuell Sonova (-3,4 Prozent). Schon am Freitag setzten Gewinnmitnahmen ein, nachdem der Kurs über 300 Franken und damit auf den höchsten Stand seit August gestiegen war. Diese würden Analystenkommentare noch verstärken, sagt ein Händler. Jefferies und Morgan Stanley habe ihre Kaufempfehlungen abgesetzt. In ihrem Fahrwasser würden auch Straumann (-1,5 Prozent) verkauft, heisst es weiter.
Die Aktien von Julius Bär (-1,1 Prozent) geben vor dem Business-Update am Donnerstag nach. Die Aktien der UBS (-0,2 Prozent) sind ein wenig schwächer. Händler verweisen auf den ebenfalls nachgebenden europäischen Bankaktienindex. Zudem habe JPMorgan am Vortag an einer Konferenz Aktienrückkäufen zu den aktuellen Kursen eine Absage erteilt.
Zu Gewinnmitnahmen kommt es laut Händlern auch bei den zuletzt stark gestiegenen Uhrenaktien Swatch (-0,9 Prozent). Richemont (+0,03 Prozent) würden noch von ihrem Glanzresultat vom letzten Freitag gestützt.
Roche (-0,2 Prozent) geben frühe Gewinne ab und dies trotz guter Nachrichten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Brustkrebsmedikament Inavolisib den Status einer «Breakthrough Therapy» gewährt. Damit soll die Entwicklung und behördliche Prüfung des Medikaments beschleunigt werden.
Gefragt sind dafür die PS von Lindt & Sprüngli (+1,7 Prozent auf 10'820 Fr.). Sie würden von Bernstein beflügelt, der das Kursziel auf 11'500 Franken angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt hat.
Dahinter folgen VAT (+1,6 Prozent), ABB (+1,3 Prozent) sowie Logitech (+1,2 Prozent), die wohl von der positiven Vorgabe der US-Technologiewerte profitieren.
Auf den hinteren Rängen stechen Idorsia (-3,4 Prozent) hervor. Nach einem kräftigen Kursplus zur Eröffnung ist die Aktie nun ins Minus gerutscht. Bei dem angeschlagenen Biotech-Unternehmen übernimmt Finanzchef André Muller den Chefposten vom bisherigen CEO und Firmengründer Jean-Paul Clozel.
SFS gewinnen mit Unterstützung einer Kaufempfehlung der UBS 9,8 Prozent. Dagegen habe UBS die Aktien von DocMorris (-7,3 Prozent) «versenkt», meint ein Händler. Die Grossbank bestätigte die Sell-Empfehlung.
Höher stehen auch Baloise (+0,4 Prozent). Der Versicherer hat mit Cevian einen neuen Grossaktionär, der zugleich als aktivistischer Investor gilt, erhalten. Temenos gewinnen 2,5 Prozent. Der Aktionär Petrus Advisers fordert von der Softwarefirma einen Aktienrückkauf von mindestens 250 Millionen Franken.
pre/rw
(AWP)