Die Anleiherenditen könnten wohl noch weiter steigen, heisst es am Markt. Der US-Notenbankchef Jerome Powell hatte an Vorabend knapp zwei Wochen vor der nächsten Zinsentscheidung die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation offengelassen. Dies werde von künftigen Konjunkturdaten, der weiteren Entwicklung des Ausblicks und den Risiken abhängen, sagte Powell auf einer Veranstaltung. Er sagte aber auch, es gebe viele Unsicherheiten und Risiken, zudem habe man schon viele Fortschritte erzielt, sodass das Fed «vorsichtig» agieren werde.

Die Bank Julius Bär berechnete den vorbörslichen SMI um 08.15 Uhr um 0,42 Prozent tiefer mit 10'404,55 Punkten. Damit steuert der Leitindex nach sechs Tagen mit Verlusten auf einen weiteren Negativtag zu. Zudem ist das Jahrestief vom März bei 10'395 Punkten ganz in der Nähe.

19 der 20 SMI-Werte werden zwischen -0,3 Prozent (Swisscom) und -0,7 Prozent (ABB) tiefer indiziert.

Einzig Sika (+0,9 Prozent) werden vorbörslich höher gestellt. Die Bauchemiespezialistin hat in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mehr Umsatz erzielt, aber weniger Gewinn gemacht. Für 2023 erwartet Sika weiterhin mehr Umsatz und einen zum Umsatz überproportionalen Anstieg der EBIT-Marge. Baader Helvea spricht von einem starken Ergebnis ohne grössere Überraschungen. Dieses werde aber von den Nachrichten über kartellrechtliche Unregelmässigkeiten in der Branche überschattet.

Die Anteile von Roche (GS) und Nestlé (je -0,4 Prozent), die am Vortag nach Zahlenvorlage unter Druck standen, schwächen sich erneut leicht ab.

Ähnlich sieht es ausserhalb des SMI aus. Die meisten Titel sind um bis zu 0,6 Prozent tiefer angezeigt. Rieter (-0,4 Prozent) hat in den ersten neun Monaten zwar den Umsatz um elf Prozent gesteigert. Aber der Auftragseingang ist um 58 Prozent weggebrochen. Dies ist stärker als Analysten erwartet hatten. Das Unternehmen kündigt zudem einen weiteren Stellenabbau an, hält aber an den für das Gesamtjahr gesetzten Zielen fest.

pre/tv

(AWP)