Die Wichtigkeit der Schwellenländer für die Weltwirtschaft hat zugenommen: Weltweit wachse die Wirtschaft in diesen Staaten laut Swiss-Re-Schätzungen um den Faktor 3,3 schneller wie das in Industrieländern der Fall ist, heisst es in der am Montag publizierten Sigma-Studie. Damit liege dieser Wert klar über dem Durchschnitt der letzten zwei Jahrzehnte (2,2).

Und die Schwellenländer Asiens dürften noch an Bedeutung gewinnen. Mit ein Grund dafür sei die Öffnung der chinesischen Wirtschaft nach dem von Corona-Lockdowns geprägten letzten Jahr, so die Swiss-Re-Ökonomen. Das Wachstum in China werde in den asiatischen Schwellenländern einen Nachfrageboom auslösen.

Das Swiss Re Institute schätzt, dass die Wirtschaft in China und in den asiatischen Schwellenländern im laufenden Jahr jeweils mit 5,4 Prozent wachsen wird. Letztere könnten auch im Jahr 2024 ähnlich stark zulegen. Die Swiss-Re-Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum liegen für 2023 und 2024 jeweils bei 2,3 Prozent.

Breit abgestütztes Wachstum in der Versicherungsbranche

Mit der Wirtschaft wächst auch die Versicherungsbranche. Die Swiss-Re-Experten gehen davon aus, dass das Prämienvolumen im Leben- wie auch im Nichtlebengeschäft im laufenden Jahr weltweit um 1,1 Prozent und im kommenden Jahr um 1,7 Prozent wächst. Dabei dürfte es im 2023 mit 7,1 Billionen US-Dollar einen neuen Höchststand erreichen, nach 6,8 Billionen im 2022.

Deutlich ausgeprägter wird das Versicherungswachstum in den asiatischen Schwellenländern erwartet: Dort dürften die Prämien laut Swiss Re in diesem und im nächsten Jahr in der Nichtlebenversicherung um 6,7 beziehungsweise 6,2 Prozent steigen und in der Lebensversicherung um 5,0 respektive 5,4 Prozent.

Triebfedern für die Profitabilität der Branche seien indes die steigenden Prämiensätze im Sach- und Haftpflichtgeschäft sowie die dank dem Zinsanstieg wachsenden Anlageerträge. "Angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks wird sich an den Hard-Market-Bedingungen im Nichtlebengeschäft kaum etwas ändern", ist Swiss-Re-Chefökonom Jérôme Haegeli laut Mitteilung überzeugt.

mk/rw