Zwar müssen die UBS-Mitarbeiter in der Schweiz wohl weniger damit rechnen, durch die Automatisierung wegrationalisiert zu werden. Die Prozessautomatisierung betreffe vor allem Stellen mit einfacheren Tätigkeiten, welche die UBS bereits vor einiger Zeit in Niedriglohnländer wie Indien oder Polen an externe Dienstleister ausgelagert habe, sagte Lehmann am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos der Nachrichtenagentur sda.

Aber punkto Digitalisierung können sich auch die Schweizer Mitarbeitenden nicht zurücklehnen. Der COO spricht dabei vom lebenslangen Lernen. Automatisiert würden vor allem repetitive Tätigkeiten - "also der langweilige Teil des Jobs." Die Angestellten könnten sich dadurch auf andere Tätigkeiten konzentrieren.

Laut Lehmann ist die Digitalisierung nichts Neues für die Banken. Es handle sich um einen fortlaufenden Prozess. Als Beispiel nennt er die Einführung der Bancomaten in den 70er-Jahren. "Damals hiess es, die Bankfilialen und die Angestellten würden verschwinden." Stattdessen hätten nun die Mitarbeiter am Schalter andere Aufgaben übernehmen können als die Ein- und Auszahlung von Geld.

Mehr UBS-Jobs in Randregionen

Die Filialen sollen in der UBS auch künftig ihren Platz haben. Zwar werde das Netz regelmässig überprüft, sagte Lehmann. Doch hege man keine grossen Abbaupläne. Die UBS strebt eine nahtlose Verwebung des digitalen und stationären Angebots an. "Die Kunden sollen auf jedem Weg zur UBS finden."

Veränderungen wird es im Zuge der Digitalisierung vor allem im rückwärtigen Bereich geben. Wie UBS-Chef Sergio Ermotti bereits angekündigt hatte, überlegt sich die Bank gewisse Funktionen mit anderen Banken zusammenzulegen oder über externe Infrastrukturbetreiber abzuwickeln. "Es gibt dazu Gespräche auf verschiedenen Ebenen, ohne dass diese bereits zu konkreten Ergebnissen geführt hätten", sagte Lehmann.

Nicht nur die Digitalisierung hat für die UBS-Mitarbeitenden Folgen. Die UBS will vermehrt Stellen vom teuren Grossraum Zürich in günstigere Randregionen verschieben. Im Herbst 2016 hatte die Grossbank bereits angekündigt, ihre IT-Aktivitäten rund um die Zahlungsabwicklung und die Kontoführung nach Schaffhausen auszulagern.

Dort sind die Miet-, Infrastruktur und Lebenshaltungskosten tiefer als in Zürich. "Wir überlegen weitere Schritte und würden gerne auch andere Regionen berücksichtigen", räumte Lehmann ein. Heute arbeite der Grossteil der Mitarbeitenden in der Prozessabwicklung und der IT in Zürich.

(SDA)