Die Experten erwarten gemäss ihrer am Dienstag vor den Medien veröffentlichten Studie für die Wintersaison 2023/24 nur eine leichte Zunahme der Übernachtungen um 0,4 Prozent auf 17,5 Millionen Logiernächte. Im vergangenen Sommer verzeichnete die Branche mit 23,5 Millionen Logiernächten eine Rekordsaison.

Besonders die ausländischen Gäste dürften den erwarteten Rückgang der Schweizer Gäste auffangen, heisst es weiter. Denn obwohl BAK Economics auch in Zukunft ein Niveau erwartet, das rund 10 Prozent über den Vorkrisenjahren liegt, sei im kommenden Winter mit 2,2 Prozent oder 208'000 weniger einheimischen Gästen zu rechnen.

Uneinheitliche Fernmärkte

Derweil dürfte die Nachfrage aus Europa positiv bleiben. Die Experten rechnen mit einem Anstieg der Logiernächte um 2,2 Prozent (+115'000 Gäste). Die Fernmärkte präsentieren sich hingegen uneinheitlich.

China etwa bleibe trotz hohen Wachstumsraten deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurück und das ansonsten dynamische Wachstum Indiens werde von Visa-Problemen gedämpft. Dennoch geht BAK Economics insgesamt von einem kräftigen Wachstum der Fernmärkte um 5,4 Prozent (+159'000 Gäste) aus.

Für den Sommer 2024 prognostizieren die Experten derweil einen neuerlichen Rekord mit plus 0,7 Prozent auf 23,7 Millionen Logiernächte. Dabei sollten die Fernmärkte den erwarteten Rückgang der europäischen und heimischen Gäste mehr als ausgleichen.

Teil des Geschäftstourismus endgültig verloren

Damit stellt sich die Situation in der Tourismusbranche schon bald wieder so dar wie vor Covid. Einige tiefgreifende dauerhafte Veränderungen haben sich aber mit der Pandemie ergeben, stellten die BAK-Ökonomen fest: So würden etwa Geschäftsreisen «nie wieder so wichtig sein» wie vor Corona. Dieser Teilmarkt dürfte im Vergleich zu früheren Jahren rund 5 bis 10 Prozent der Übernachtungen einbüssen.

Darunter litten natürlich vor allem die Städte, wo früher die Hälfte der Übernachtungen auf den Geschäftstourismus entfiel. Die Städte konzentrierten sich nun auf ihre Stärken als Freizeitdestinationen, um diese Lücke zu füllen. Diese Strategie dürfte im Urteil der BAK-Ökonomen erfolgreich sein.

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(AWP)