Ähnlich sah es in den hinteren Reihen aus: Der MDax der mittelgrossen Werte verlor zuletzt 0,36 Prozent auf 21 585,30 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,37 Prozent auf 1746,74 Zähler abwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand zuletzt 0,05 Prozent im Plus bei 3199,11 Zählern.

"Der kleine Rücksetzer zum Wochenstart kommt wenig überraschend, nach den Aufschlägen der letzten fünf Handelstage ist eine kleine Verschnaufpause überfällig", kommentierte Börsenexperte Jens Klatt für JFD Brokers. Die Blicke richten sich bereits auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch. Am Markt gilt es als ausgemachte Sache, dass die Währungshüter ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte anheben. Damit dürfte die Fed die Zinswende fortführen, die sie vor einem Jahr eingeläutet hatte und die seitdem auf Eis lag.

RWE-AKTIE NACH KAUFEMPFEHLUNG DURCH CREDIT SUISSE GEFRAGT

Auf Unternehmensseite führten die Papiere des Versorgers RWE nach einer Kaufempfehlung durch die Credit Suisse die Gewinnerliste an. Sie verteuerten sich um mehr als 3 Prozent. Analyst Vincent Gilles zeigte sich erstmals seit vier Jahren wieder positiv gestimmt für mitteleuropäische Stromerzeuger und hob seine Strompreisprognose an.

Der zuletzt stark gestiegene Ölpreis setzte insbesondere den Aktien der Lufthansa zu, da deren Geschäft durch teureren Treibstoff kostspieliger wird. Zudem wurden die Titel der Airline von Aussagen von Ryanair-Chef Michael O'Leary belastet, der bei seinem Billigflieger Preissenkungen für das kommende Jahr ankündigte. Lufthansa-Aktien gaben am Dax-Ende um 2,32 Prozent nach.

BANKEN UNEINHEITLICH

Auch die konjunktursensiblen Autowerte im Dax notierten im Minus - obwohl die Hersteller BMW und die VW-Tochter Audi zuvor für den November Absatzsteigerungen vermelden konnten.

Keine einheitliche Richtung zeigten die Finanztitel, die wegen der Bankenkrise in Italien weiterhin im Blickfeld der Anleger bleiben. Während Aktien der Deutschen Bank 0,29 Prozent im Minus notierten, zogen Anteilsscheine der Commerzbank um mehr als 1 Prozent an.

ÜBERNAHMEFANTASIE TREIBT STADA

Anhaltende Übernahmespekulationen trieben derweil die Stada-Papiere kräftig an: Die im MDax gelisteten Aktien des Pharmaunternehmens kletterten an der Index-Spitze um fast 9 Prozent. Nachdem bereits vor dem Wochenende Medien für Fantasie gesorgt hatten, berichtete die Schweizer "Sonntagszeitung" nun von einem Übernahmeinteresse des Pharmariesen Novartis . Zudem meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise, dass mehrere Private-Equity-Firmen ein Auge auf die Bad Vilbeler geworfen hätten.

Auch im Mittelwerteindex schlugen einige Analystenmeinungen Wellen. Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall rutschten nach einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die Warburg-Analysten um fast 4 Prozent ab. Ähnlich deutlich erwischte es die Papiere des Industriedienstleisters Bilfinger nach einer frischen Verkaufsempfehlung der Schweizer Bank UBS./edh/tav/fbr

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)