Der Widerstand im Dax bei 13 450 Punkten sei hartnäckig, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Dieser Bereich stelle aktuell das "äusserte Kaufinteresse der Investoren" dar. Ohne neue Impulse dürfte es daher vorerst weiter seitwärts gehen.

Immerhin: Zwischen Ende Oktober und Mitte November war es für das deutsche Börsenbarometer um beeindruckende 16 Prozent nach oben gegangen. Dann aber wurde die Luft schlagartig dünn. Der Sprung über das Hoch vom September bei 13 460 Zählern blieb dem Dax bisher versagt. Doch erst, wenn dieser Bereich überwunden wird, ist der Weg zu einem weiteren Rekordhoch laut Chartexperten frei.

Spitzenreiter unter den 30 Dax-Aktien waren die RWE -Papiere mit plus 1,5 Prozent auf 35,00 Euro. Die Bank of America riet zum Kauf der Versorger-Aktie und hob das Kursziel kräftig auf 50 Euro an. Aktivitäten in den Alternativen Energien sollten in der Energiebranche allgemein wie Wachstumsgeschäfte bewertet werden, schrieb Analyst Peter Bisztyga. RWE hält er in dieser Hinsicht für einen besonders vielversprechenden Wert. Eon gewannen im Gefolge 1,2 Prozent.

Zu den Gewinnern zählten ausserdem die Papiere von Deutsche Wohnen mit plus 1,0 Prozent. Hier riet die Investmentbank Morgan Stanley nun zum Kauf. Linde am Dax-Ende indes wirkten nur optisch schwach, denn der Industriegase-Hersteller schüttete Dividenden aus.

Die Aktien von Nemetschek verloren im MDax 2,3 Prozent, nachdem sich das Management des Software-Entwicklers am Vortag auf einer Investorenrunde zurückhaltend zu Wachstum und Profitabilität geäussert haben soll.

Unter den Papieren im Nebenwerte-Index SDax büssten Nordex ausserdem 5,7 Prozent ein. Der Hersteller von Windkraftanlagen hat knapp elf Millionen neue Aktien ausgegeben, das Bezugsrecht war ausgeschlossen worden. Bei vielen Investoren kam das gar nicht gut an. Mit den eingenommenen 200 Millionen Euro will Nordex nun das Wachstum ankurbeln und die Bilanz stärken.

Die Papiere von Dr. Hönle verloren als Schlusslicht 6,4 Prozent, nachdem der Spezialist für UV-Technik keine Prognosen für das kommende Jahr abgegeben hatte. Zudem könnte das Unternehmen - wie auch einige andere - im Zuge der am Donnerstag anstehenden Index-Überprüfung der Deutschen Börse schon in Kürze aus dem SDax fliegen.

Der Euro legte weiter zu und wurde am Abend mit 1,2090 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2066 (Dienstag: 1,1968) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8287 (0,8356) Euro. Die Börsen in den USA kamen zum europäischen Aktienmarktschluss kaum vom Fleck. Der Dow Jones Industrial gab zuletzt um 0,1 Prozent nach.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,56 Prozent am Vortag auf minus 0,53 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 145,79 Punkte. Der Bund-Future sank am Abend um 0,03 Prozent auf 174,52 Punkte./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)