Auslöser des jüngsten Kurssturzes waren Befürchtungen, dass insbesondere asiatische Länder wie China oder Südkorea verstärkt gegen Digitalwährungen vorgehen könnten. In Asien sind die neuartigen Computerwährungen besonders beliebt. Japan etwa gilt als besondere Hochburg. Doch nicht nur in Asien, auch in westlichen Industrieländern werden Rufe nach staatlichen Eingriffen bis hin zu Verboten immer lauter. Das hat für ein heftiges Beben an den digitalen Handelsplätzen gesorgt.

Wie heftig und breit angelegt der Kurseinbruch war, zeigt ein Blick auf den Marktwert aller derzeit rund 1400 Digitalwährungen. Laut der Internetseite Coinmarketcap waren alle Kryptowährungen zusammen Anfang Januar noch rund 830 Milliarden Dollar wert - ein Rekord. Aktuell beläuft sich der Gesamtwert auf rund 550 Milliarden Dollar. Das zeigt, dass nicht nur der Bitcoin, sondern auch viele andere Digitalwährungen von den Regulierungsängsten erfasst worden sind.

Die weitere Kursentwicklung des Bitcoin auch nur annähernd zu prognostizieren, erscheint so gut wie unmöglich. Fachleute verweisen regelmässig darauf, dass eine Kursbewertung von Digitalwährungen mit erheblichen Problemen verbunden ist. Zum einen hat der Bitcoin keinen Eigenwert wie etwa Gold. Zum anderen scheitert eine Kursbewertung an fehlenden Fundamentaldaten, wie sie traditionelle Währungen wie der Euro in Form von Wachstums- oder Inflationsdaten besitzen. Deshalb spielt die Nachrichtenlage für den Bitcoinkurs eine besonders grosse Rolle.

Der Bitcoin war die erste grössere Digitalwährung überhaupt und ist deshalb auch der bekannteste Vertreter seiner Art. Er hatte, wie auch viele andere Kryptowährungen, im vergangenen Jahr eine heftige Rekordjagd hingelegt. Digitalwährungen sind jedoch hoch umstritten zwischen Befürwortern und Gegnern. Den einen gelten sie aufgrund fehlender staatlicher Kontrolle als Freiheitssymbol, den anderen wegen möglichen Missbrauchs wie krimineller Handlungen als Gefahr./bgf/tos/jha/

(AWP)