Wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover berichtete am Mittwoch, sank die verfügbare Heliummenge 2018 auf den niedrigsten Stand seit 2003. Neben technischen Problemen im Haupterzeugerland USA sollen vor allem Lieferengpässe in Katar eine Rolle spielen, wie Harald Elsner von der BGR berichtete: "Dort brach die Produktion gleich um 27 Prozent auf jetzt 27,9 Millionen Kubikmeter ein."

Auch in Katar könnten technische Schwierigkeiten ein Grund sein, vermutet die BGR - ebenso wie der verzögerte Start einer neuen Heliumanlage. Sicher sei dies jedoch nicht. Bei verflüssigtem Erdgas etwa - abgetrenntes Helium entsteht bei dessen Gewinnung als Nebenprodukt - sei die in Katar hergestellte Menge im vergangenen Jahr sogar etwas gestiegen.

Nach Deutschland importiertes Helium wurde laut BGR deutlich teurer. Der durchschnittliche Preis habe zwischen 2017 und dem Juni des laufenden Jahres um ein Fünftel zugelegt. "Angesichts der Verknappung des Heliumangebots aus dem Nahen Osten und der zuweilen nicht nachvollziehbaren Preisentwicklungen kann deutschen Verbrauchern nur geraten werden, die Preise bei verschiedenen Anbietern zu vergleichen", riet Elsner. Ein generelles Problem sei die hohe Abhängigkeit von nur wenigen dominanten Lieferstaaten, neben den USA und Katar etwa Russland, Algerien, Polen, Kanada oder Australien.

Das chemische Element Helium wird unter anderem als Füll- und Traggas für Ballons und Zeppeline, aber auch als Betriebsstoff in der Medizintechnik eingesetzt. Deutschland verbraucht im weltweiten Vergleich die fünftgrösste Menge des Edelgases./jap/DP/fba

(AWP)