Edelmetallen setzen derzeit vor allem zwei Entwicklungen zu. Zum einen steigt der US-Dollar in der Gunst der Anleger immer weiter. Das verteuert den rechnerischen Einkaufspreis von Gold und Silber für Interessenten, die sich ausserhalb des Dollarraums befinden. Denn sie müssen ihre Heimatwährung vor dem Kauf erst in Dollar umtauschen.
Zum anderen werden Edelmetalle durch die vielerorts steigenden Leitzinsen belastet. Da Gold und Silber keine laufenden Erträge wie Zinsen abwerfen, verlieren sie gegenüber festverzinslichen Wertpapieren wie Staatsanleihen an Glanz. Das dämpft die Nachfrage, die Preise fallen.
Die Wechselkurs- und Zinseffekte wiegen derzeit deutlich stärker als die grundsätzliche Schutzfunktion von Edelmetallen. Normalerweise suchen Anleger in unsicheren Zeiten Zuflucht in Gold und Silber. Auch als Schutz vor hohen Inflationsraten werden Edelmetalle geschätzt. Der Ukraine-Krieg und die hohe Teuerung würden also prinzipiell für Edelmetalle sprechen./bgf/he
(AWP)