Da die Erdölpreise in den vergangenen Tagen schwächer tendiert hatten, haben sie sich etwas von ihren im Oktober markierten mehrjährigen Höchstständen entfernt. Im Blick stehen Forderungen grosser Ölverbrauchsländer wie den USA nach einer deutlichen Angebotsausweitung. Hintergrund sind erhebliche Ölpreissteigerungen in den vergangenen Monaten, die die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie belasten.

Dass die grossen Förderländer dem Ruf nach deutlich mehr Rohöl nachkommen, gilt als unwahrscheinlich. Fachleute erwarten, dass der Ölverbund Opec+ an diesem Donnerstag seinem Kurs treu bleiben wird und die Produktion in moderatem Tempo schrittweise ausweitet. "Vieles spricht dafür, dass man am eingeschlagenen Pfad einer monatlichen Erhöhung der Ölproduktion um 400 000 Barrel pro Tag festhält", erwartet Commerzbank-Experte Carsten Fritsch.

Die Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland, die den Verbund anführen, sind bekannt für ihre eher vorsichtige Herangehensweise. "Der jüngste Preisrückgang dürfte Saudi-Arabien in seiner Haltung nochmals bestätigt haben, weiter Vorsicht walten zu lassen", erklärte Fritsch. Kurzfristig bleibe der Ölmarkt angespannt. "Die Frage ist, ob die grossen Ölverbrauchsländer dann ihre strategischen Ölreserven anzapfen."/bgf/jsl/jha/

(AWP)