Am Donnerstag stehen an den Finanz- und Rohstoffmärkten wichtige politische Treffen zum Ukraine-Krieg im Blickpunkt. In Brüssel finden Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industrieländer (G7) und der Europäischen Union (EU) statt. Dazu ist US-Präsident Joe Biden nach Europa gekommen. Die Spitzenberatungen sollen nach Worten seines Sicherheitsberaters Jack Sullivan die "nächste Phase" der militärischen Unterstützung für die Ukraine einläuten.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind die Ölpreise unter hohen Schwankungen stark gestiegen. Hintergrund ist, dass Russland einer der grössten Erdölförderer der Welt ist. Während sich die USA und Grossbritannien von russischem Rohöl lösen wollen, ist die EU wegen der hohen Abhängigkeit von russischen Energieimporten diesen Schritt bisher nicht gegangen.

Commerzbank-Fachmann Carsten Fritsch verweist zudem auf neue Lieferausfälle. Nach einem schweren Sturm sei ein wichtiges Exportterminal nahe des russischen Schwarzmeerhafens Noworossijsk beschädigt. "Über das Terminal werden die Ölexporte des Caspian Pipeline Consortium abgewickelt, die zu 90 Prozent aus Kasachstan stammen." Das kasachische Erdöl sei somit ebenfalls vom Markt abgeschnitten, nachdem das russische Öl im Westen kaum noch Käufer finde./bgf/la/mis

(AWP)