Marktbeobachter begründeten die Preisabschläge zum einen mit der eher trüben Stimmung an den Aktienmärkten. Diese habe andere konjunkturabhängige Anlageklassen wie Rohstoffe mit nach unten gezogen. Zudem sind die Rohöllagerbestände in den USA laut Energieministerium in der vergangenen Woche stärker als erwartet gestiegen.

Das Ölförderland Iran wird die Atomverhandlungen in Wien nächsten Monat wieder aufnehmen. Das gab Irans Vizeaussenminister Ali Bagheri auf Twitter bekannt. "Die Verhandlungen heute in Brüssel mit (dem Vize-Aussenbeauftragten der EU) Enrique Mora waren sehr konstruktiv und wir haben uns auf die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen im November geeinigt", teilte der Vizeminister in Wien mit. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte die Vereinbarung 2018 aufgekündigt und Wirtschaftssanktionen gegen den Iran erneuert. Die aktuellen Sanktionen gegen den Iran verhindern auch die Exporte von Rohöl.

Trotz der Abschläge bewegen sich die Ölpreise immer noch in der Nähe ihrer unlängst erreichten mehrjährigen Höchststände. Getrieben werden die Preise durch ein Gemisch aus konjunkturell bedingt hoher Nachfrage und einem knappen Angebot. Zudem sorgen hohe Gas- und Kohlepreise dafür, dass Erdöl als alternative Energiequelle genutzt wird. Das treibt die Preise zusätzlich.

In der kommenden Woche entscheidet der Ölverbund Opec+ über seine kurzfristige Förderpolitik. Aktuell gibt es keine Hinweise, dass die 23 Produktionsländer von ihrer bisherigen Linie abweichen. Seit Sommer erhöhen sie ihre Förderung um monatlich 400 000 Barrel. Experten erachten die Ausweitung angesichts der globalen Energieknappheit als zu gering./jsl/he

(AWP)