Belastet wurden die Ölpreise zum einen durch den starken Dollar, der Erdöl für Investoren ausserhalb des Dollarraums verteuert und deren Nachfrage drückt. Zudem halten sich Spekulationen, grosse Volkswirtschaften könnten Teile ihrer nationalen Ölreserven freigeben, um die immer noch hohen Preise zu drücken. Laut chinesischen Medienberichten haben die politischen Führer der USA und China, Joe Biden und Xi Jinping, in dieser Woche über ein beiderseitiges Vorgehen gesprochen. Die Initiative sei von den USA ausgegangen. Auch Japan hatte zuletzt auf ein höheres Ölangebot gepocht.

Im Oktober waren die Erdölpreise auf mehrjährige Höchststände gestiegen, seither haben sie jedoch etwas nachgegeben. Ausschlaggebend für den Preisanstieg ist die globale Konjunkturerholung vom Corona-Einbruch und das zugleich begrenzte Angebot an Rohöl. Der mächtige Ölverbund Opec+ hebt seine Förderung seit Sommer zwar an, allerdings nur schrittweise und in moderatem Tempo.

Die Rohstoffanalysten der Commerzbank verweisen unterdessen auf die Möglichkeit eines deutlichen Angebotsüberschusses im kommenden Jahr. Darauf deuteten neue Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA hin. "Die Opec hätte somit überhaupt keinen Spielraum mehr, die Ölproduktion vom aktuellen Niveau weiter zu erhöhen", erklärte Experte Carsten Fritsch. Die IEA stützt ihre Vorhersage auf eine nur langsam wachsende Nachfrage bei zugleich steigendem Ölangebot aus den USA./bgf/jsl/jha/

(AWP)