Belastet werden die Erdölpreise zunehmend durch die Furcht vor einer wirtschaftlichen Talfahrt. Hintergrund sind die Folgen des Ukraine-Kriegs und der Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation. Die teils deutlichen Zinsanhebungen können zwar die Teuerung dämpfen, sie lasten aber auch auf der Konjunktur. Immer häufiger sind an den Finanzmärkten Warnungen vor einer aufziehenden Rezession zu hören.

In der Eurozone gab es weitere Anzeichen für eine wirtschaftliche Abschwächung. So trübten sich die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone im Juni überraschend deutlich ein. Dem Wirtschaftswachstum gehe allmählich die Puste aus, kommentierte Chris Williamson, Chefökonom von S&P Global. Ein schwächeres Wachstum würde auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.

Die Preisabschläge am Ölmarkt finden jedoch auf hohem Niveau statt. Seit Jahresbeginn sind die Ölpreise um rund 40 Prozent gestiegen. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine und scharfe Sanktionen vieler überwiegend westlicher Länder. Russland ist einer der grössten Ölproduzenten der Welt./jsl/bgf/stk

(AWP)