Die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sorgte am Ölmarkt aus Sicht von Marktbeobachtern für zusätzliche Verunsicherung. "Die Meldung hat dem Ganzen zusätzliche Schärfe gegeben und sämtliche Risikoanlagen, inklusive Öl-Futures, auf Talfahrt geschickt", hiess es vom Rohstoffexperten der Commerzbank, Eugen Weinberg.
Neben einer immer noch schwachen Ölnachfrage wegen der Corona-Krise trübten zudem enttäuschende Nachrichten aus den USA den Ausblick am Markt. Nach ergebnislosen Gesprächen im US-Kongress schwanden zuletzt die Hoffnungen auf ein neues US-Konjunkturpaket noch vor der Wahl im November.
Auf der Angebotsseite scheint das Ölkartell Opec im vergangenen Monat seine Förderung konstant gehalten zu haben: Produktionssteigerungen aus Saudi Arabien seien durch Kürzungen der Vereinigten Arabischen Emirate ausgeglichen worden, geht aus Beobachtungen der Nachrichtenagentur Bloomberg hervor. Im Wochenverlauf hatten Berichte über steigende Fördermengen in Libyen und dem Iran am Ölmarkt Sorgen vor einer erneuten Angebotsschwemme geschürt.
Die Belastungen durch den Devisenmarkt liessen zudem im Tagesverlauf nach: In den ersten Handelsstunden hatte der US-Dollar wegen der Corona-Diagnose des US-Präsidenten deutliche Kurszuwächse verzeichnet. Da Öl international in Dollar gehandelt wird, wurde hierdurch der Rohöl-Import ausserhalb des Dollarraums teurer./ssc/bgf/jha/
(AWP)