Marktbeobachter machten den infolge der gestiegenen Unsicherheit an den Finanzmärkten stärkeren US-Dollar für die schwächeren Ölpreise verantwortlich. Da Öl international in Dollar gehandelt wird, steigen die Importkosten ausserhalb des Dollar-Raums mit dem Wechselkurs. Das dämpft die Nachfrage.

Infolge der gestiegenen Zahl an Corona-Infektionen in Europa und der stockenden Verhandlungen über ein neues US-Konjunkturpaket war die Stimmung an den Börsen zuletzt schlechter. Der Dollar als Weltreservewährung profitierte hiervon.

Am Vortag hatten Lagerdaten die Ölpreise zeitweise gestützt: In den USA sind die Rohöllagerbestände laut Daten des Energieministeriums in der vergangenen Woche überraschend deutlich gefallen.

Diesem Rückgang standen laut Commerzbank-Rohstoffexperte Carsten Fritsch jedoch erneut steigende Lagerbestände am US-Umschlagplatz für Rohöl in Cushing gegenüber. "Diese liegen nicht mehr weit von den Höchstständen Ende April/Anfang Mai entfernt, als es Sorgen über ein Volllaufen der dortigen Öltanks gab. Setzt sich der Lageraufbau in Cushing fort, könnten diese Sorgen wieder aufkommen und den WTI-Preis unter Druck setzen", erklärte Fritsch./ssc/jsl/jha/

(AWP)