Marktbeobachter verwiesen auf eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten und die jüngste Kursentwicklung am Devisenmarkt. Die Ölpreise erhielten am Nachmittag Auftrieb durch eine leichte Kursschwäche des US-Dollar. Nachdem die amerikanische Währung in der vergangenen Woche noch stark zulegen konnte, zeigte sich zum Auftakt der Handelswoche eine Gegenbewegung. Öl wird auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt. Ein fallender Dollar macht den Rohstoff günstiger, was die Nachfrage verstärkt.

Ausserdem wurden die Ölpreise durch den Wahlausgang im Iran und den nach wie vor ergebnislosen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm gestützt. Aus der iranische Präsidentschaftswahl ging der erzkonservative Kleriker Ebrahim Raeissi als Sieger hervor. Am Ölmarkt wird erwartet, dass die Wahl Raeissis die Atomverhandlungen zumindest nicht vereinfacht, möglicherweise sogar erschwert.

Zuletzt hat sich bei den Atomverhandlungen mit dem Iran in Wien weiterhin kein Durchbruch abgezeichnet. "Wir machen weiter Fortschritte und haben es geschafft, uns auf eine Reihe wichtiger Elemente zu einigen. Die schwierigsten Themen müssen jedoch nach wie vor gelöst werden", hiess es aus Kreisen europäischer Diplomaten am Sonntag.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wird das Szenario eines grösseren Ölangebots aus dem Iran unwahrscheinlicher. Hintergrund sind die derzeit geltenden US-Sanktionen, die wohl erst im Fall einer Verhandlungslösung gelockert würden./jkr/eas

(AWP)