Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dominiert nach wie vor den Rohölmarkt. Am Dienstag hatten Annäherungssignale zwischen den Kriegsparteien für deutlich fallende Erdölpreise gesorgt. Allerdings trifft die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen bei Kiew zu reduzieren, in der Ukraine und im Westen auf Skepsis. Die Erdölpreise steigen daher wieder.

Für das am Donnerstag anstehende Treffen des Ölverbunds Opec+ rechnen Fachleute mit einer erneuten moderaten Förderausweitung. Diesen Kurs fahren die Förderländer seit vergangenen Sommer. Dass die Opec+, zu der auch Russland gehört, ihre Förderung stärker hochfährt, hält Commerzbank-Experte Carsten Fritsch für unwahrscheinlich. Die Gruppe dürfte sich in ihrer Auffassung bestätigt fühlen, dass der Ölpreisanstieg vor allem durch geopolitische Risiken getrieben wurde und nicht durch einen Angebotsengpass.

Zudem dürfte der Lockdown in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai die Opec+ in ihrer Vorsicht bestärken, was mögliche Risiken für die Ölnachfrage betreffe, erklärte Fritsch. Der Schritt Chinas ist Folge des rigorosen Vorgehens gegen die Corona-Pandemie. Die ohnehin fragile Binnenkonjunktur der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt wird dadurch zusätzlich belastet. China ist eines der weltweit grössten Energieverbrauchsländer./bgf/la/stk

(AWP)