Im Zuge des Wahlsiegs von Joe Biden in den USA und positiver Testergebnisse der an einem Corona-Impfstoff forschenden Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer hatten die Preise am Ölmarkt zum Wochenstart um mehr als drei Dollar zugelegt. Sowohl die Wahl des moderaten Demokraten Biden als auch die Aussicht auf einen Impfstoff hellten die mittelfristigen Aussichten an den Finanzmärkten auf. Riskante Anlagen wie Rohöl profitierten hiervon.

Laut Marktbeobachtern wurde die Euphorie am Ölmarkt jedoch von der aktuell immer noch stark von den Auswirkungen der Pandemie belasteten Nachfrage-Situation gebremst. Die Corona-Neuinfektionen erreichen weltweit immer neue Höchststände. Zudem bleibt abzuwarten, ob die in Europa kürzlich erlassenen Beschränkungen die Ausbreitung bremsen werden.

Auch Commerzbank-Experte Eugen Weinberg ist der Ansicht, dass es wenige fundamentale Faktoren gebe, die einen stärkeren Preisanstieg unterstützten. Aus Sicht von Weinberg steht ausser Frage, dass das Ölkartell Opec und ihre Verbündeten schnell etwas unternehmen müssen, um einen erneuten Preisrutsch zu verhindern. Er gehe davon aus, dass die am Mittag erwarteten Daten der US-Energiebehörde EIA die Nachfrageschwäche bestätigen werden./ssc/bgf/mis

(AWP)