Am Markt wurden mehrere Gründe für die Preisaufschläge genannt. Zum einen sorgte die bessere Stimmung an den Finanzmärkten für Interesse an riskanteren Anlageklassen, zu denen auch Rohstoffe gehören. Zur Entspannung trug die Hoffnung bei, dass ein ungeregelter Brexit Grossbritanniens Ende Oktober verhindert werden könne. Das britische Parlament hatte am Dienstagabend dafür erste Voraussetzungen geschaffen.

Für Aufhellung sorgte auch die Rücknahme des Entwurfs zum umstrittenen Auslieferungsgesetz in Hongkong. Das Vorhaben gilt als Auslöser der Massenproteste in der Sonderverwaltungszone Chinas. Am Rohölmarkt sorgte auch der schwächere US-Dollar für Preiserholung. Da Erdöl in der amerikanischen Währung gehandelt wird, führt ein sinkender Dollarkurs ausserhalb des Dollarraums zu steigender Nachfrage. Das stützt meist die Rohölpreise.

Verunsichert sind Marktteilnehmer nach wie vor wegen der zahlreichen politischen Konfliktherde auf der Welt. Sorgen bereitet vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Die konjunkturellen Gefahren des Konflikts sind hoch, wie eine scharfe Stimmungseintrübung in der US-Industrie am Dienstag gezeigt hat. Über kurz oder lang könnte sich der Disput in einer fallenden Ölnachfrage niederschlagen./bgf/jsl/mis

(AWP)