Am Markt schwindet das Vertrauen, dass die Förderkürzung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) das Überangebot an Rohöl eindämmen kann. Dies hat die Ölpreise am Vortag jeweils unter das Niveau vor dem Opec-Beschluss im November fallen lassen. Der zuvor herrschende Optimismus am Ölmarkt sei verschwunden, meinte Eugen Weinberg, Experte bei der Commerzbank. Es wimmele derzeit an Schlagzeilen, die für Preisdruck sorgen.

Zahlen des privaten Instituts API zufolge sind zwar die Ölreserven in den USA deutlich gesunken. Der Marktfokus liege aber aktuell vor allem auf der US-Benzinnachfrage, nachdem diese zuletzt eher enttäuscht habe, so Weinberg. Laut API sind die Benzinvorräte zuletzt stärker gestiegen als erwartet. Die offiziellen Zahlen des Energieministeriums zu den Lagerbeständen werden am Mittwochnachmittag veröffentlicht.

Zudem sind die sogenannten "schwimmenden Ölvorräte" auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Damit sind beladene Tanker gemeint, die von Ölkonzernen als Lager auf dem Meer genutzt werden. "Das Überangebot ist noch lange nicht verschwunden und die OPEC trotz ihrer eisernen Disziplin nicht am Ziel", kommentiert Weinberg. Eine weitere Stimmungsverschlechterung könnte demnach den Brentölpreis in den kommenden Wochen sogar unter 45 Dollar drücken./tos/jsl/fbr

(AWP)