Auch an der Börse in Schanghai wurde am Morgen ein kräftiger Anstieg des Kupferpreises gemeldet. Hier zeigte sich ein noch stärkerer Zuwachs um etwa sechs Prozent. "Es sind im Wesentlichen Angebotssorgen, die den Preis weiter in die Höhe treiben und den Anstieg zuletzt sogar beschleunigt haben", erklärte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank die Entwicklung.

In Chile hatten zuvor Arbeiter des Minenbetreibers Antofagasta Plc ein letztes Tarifangebot der Unternehmensführung abgelehnt. Damit droht nach Gewerkschaftsangaben in den kommenden Tagen ein Streik. Nach Einschätzung des Commerzbank-Experten sind vom drohenden Arbeitskampf etwa zwei Prozent der Kupferproduktion in Chile betroffen. Darüber hinaus gibt es an den Rohstoffmärkten die Sorge, dass die Corona-Pandemie in Südamerika mit einer hohen Zahl von Neuinfektionen die Kupferproduktion generell bremsen könnte.

Am Markt wird der steigende Kupferpreis aber auch mit der jüngsten konjunkturellen Erholung in China nach dem Corona-Einbruch begründet. China ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und importiert grosse Mengen an Rohstoffen. Experte Briesemann sprach von "perfekten" Bedingungen für den Kupferpreis. "Neben den Angebotssorgen und dem Nachfrageoptimismus waren in den letzten Wochen auch die spekulativen Finanzinvestoren am starken Preisanstieg beteiligt", sagte der Rohstoff-Analyst./jkr/bgf/stk

(AWP)