AMC war im Januar schon heftigen Schwankungen ausgesetzt, als US-Kleinanleger Schlagzeilen machten. Sie hatten sich im Internet-Forum "Reddit" mobilisiert und Hedgefonds in Schieflage gebracht, die bei Krisenopfern wie AMC oder auch Gamestop auf fallende Kurse spekuliert hatten. Zu Jahresbeginn waren die AMC-Aktien noch für etwa zwei US-Dollar zu haben, nun wurden im Tageshoch 72,62 Dollar gezahlt. Im Optimalfall konnten dauerhaft investierte Anleger den Aktienwert in dieser Zeit auf das 36-fache steigern.

AMC wurde in der Corona-Krise schwer von den Lockdowns belastet, neuerdings hellt sich das Umfeld für die Kinokette aber mit Lockerungen auf. Für Gesprächsstoff sorgte am Vortag die Tatsache, dass ein 8,5 Millionen Aktien schweres Anteilspaket an die Investmentgesellschaft Mudrick Capital Management verkauft wurde. Anleger sahen dies wohl zunächst als Zeichen dafür, dass auch Profis mittlerweile wieder an das Unternehmen glauben.

Wie es nun heisst, hatte Mudrick das Unternehmen zuvor schon auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die erhöhten Kurse eine Chance für AMC seien, um die Bilanz schlagkräftig zu stärken. Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat sich der Investor aber umgehend wieder von diesen Anteilen getrennt und die Gewinne eingestrichen. Die Rally konnte diese Erkenntnis am Mittwoch aber nicht aufhalten.

Auch eine pessimistische Studie von Goldman Sachs zu Kinobetreibern wurde nicht zum Stolperstein. Die AMC-Aktie wird von den Experten zwar nicht bewertet, jene der Unternehmen Cinemark und IMAX wurden aber am Mittwoch vom Experten Michael Ng beide auf "Sell" abgestuft. Er glaubt, eine starke Erholung der Branche in den Jahren 2021 und 2022 sei voll eingepreist, obwohl die Risiken hoch blieben. Im Gegensatz zu AMC ging es bei diesen Aktien gesitteter zu. IMAX verloren letztlich 1,3 Prozent, während der Cinemark-Kurs mit 2,3 Prozent ins Plus gedreht war./tih/tav/men

(AWP)