Bern (awp/sda) - Der Industriekonzern ABB verspricht sich von der Ära Trump Chancen. Dies sagt Präsident Peter Voser im Interview mit der "NZZ am Sonntag".

"Donald Trump hat grosse Infrastrukturprojekte versprochen, wie gehen davon aus, dass er diese Pläne realisiert", sagt Voser. "Das wird Chancen für ABB eröffnen". Die USA hätten veraltete Stromnetze und das Land befinde sich in einer Phase der Reindustrialisierung. Beides seien für ABB neue Gelegenheiten.

Die politischen Unsicherheiten vor den US-Wahlen und nach dem Brexit belasteten aber das Geschäftsumfeld. Das dritte Quartal sei unter anderem dadurch geprägt gewesen, erklärte Voser. Die Aufträge gingen um 14% zurück. Der Umsatz von Juli bis September ging im Vorjahresvergleich um 3% auf 8,3 Mrd USD zurück, wie ABB Ende Oktober mitteilte.

ABB habe aber effizientere und produktivere Prozesse eingeführt. Die Margen auf Betriebsgewinnstufe EBITA hätten acht Mal in Folge erhöht werden können. "Wir erledigen unsere Hausaufgaben und sind bereit, wenn der Weltmarkt wieder dreht".

Mit Blick nach vorne bleibt Voser aber zurückhaltend. Auch 2017 dürften die wichtigen Märkte noch nicht auf allen Zylindern laufen, erklärte er auf die Frage, ob sich 2017 die Lage bessern werde. "Wir rechnen damit, dass die Weltwirtschaft aus einer Verlangsamung herausfindet und wieder auf einen Wachstumskurs einschwenkt. Für die ABB wird es ein Zwischenjahr."

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(AWP)