Vor allem dank eines Kurssprungs des Schwergewichts Roche nahm der Markt im Vergleich zur Vorwoche Fahrt auf. Der Arzneimittelhersteller hat gute Testergebnisse für ein Krebs- und ein Hämophilie-Medikament veröffentlicht. Auch bei den übrigen Standardwerten überwiegen die Gewinner. Der SMI steigt um 1,3 Prozent auf 9300 Punkte. Die vergangene Woche hatte das Bluechips-Barometer mit einem leichten Plus beendet.

An anderen europäischen Börsen dämpfte die Ungewissheit über die politische Zukunft Deutschlands nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen die Stimmung - allerdings erholten sich die wichtigsten Indizes nach einem schwachen Start und legten leicht zu.

Ganz generell schätzen die Analysten der Zürcher Kantonalbank die Aussichten für die Aktienmärkte weiterhin gut ein - auch nach den zwischenzeitlichen Kurseinbussen Anfang vergangener Woche. "Solange sich die globalen Konjunkturaussichten nicht wirklich eintrüben, ist das Ende der Hausse nicht absehbar", erklären sie. Allerdings blieben die Märkte anfällig für Korrekturen.

Roche nach Studienergebnis stark gesucht

Die Roche-Genussscheine legen 5,9 Prozent zu. Vielversprechende Testergebnisse könnten der Krebs-Immuntherapie Tecentriq des Pharmakonzerns neuen Schub verleihen. In einer spätklinischen Studie der Phase III erwies sich die Arznei gegen Lungenkrebs als wirksam und erreichte eines von zwei Hauptzielen. Zudem schnitt auch das kürzlich zugelassene Hämophilie-Medikament Hemlibra bei einer weiteren Patientengruppe gut ab.

Die Titel der Konkurrentin Novartis geben hingegen trotz positiver Nachrichten 0,2 Prozent nach. Das Krebsmedikament Tasigna des Arzneimittelherstellers darf in der EU künftig breiter eingesetzt werden. Das Mittel wurde auch zur Behandlung von Kindern mit einer Form von Blutkrebs zugelassen. Die Titel des dritten Indexriesen Nestlé rücken 0,4 Prozent vor.

Unter die Verlierer reihen sich vor allem Finanzwerte ein. Die drei Versicherer Swiss Re, Swiss Life und Zurich gehen jeweils rund ein halbes Prozent tiefer aus dem Handel. Die Titel der Grossbank UBS geben 0,2 Prozent nach.

Julius Bär nach guten Zahlen gefragt

Absetzen vom negativen Branchentrend konnte sich Julius Bär. Die Aktien des Vermögensverwalters ziehen 2,5 Prozent an. Das Institut sammelte bei der reichen Kundschaft weitere Mittel ein und übertraf das selbst gesteckte Ziel eines Neugeldwachstums von 4 bis 6 Prozent des Bestandes. Die Analysten von Baader Helvea sprechen von "einer sehr guten Entwicklung zwischen Juli und Oktober".

Zu den Gewinnern zählen auch die Luxusgüterwerte: Die Swatch-Aktien legen 1,7 Prozent zu. Firmenchef Nick Hayek sieht in der Uhrenindustrie nach einer jahrelangen Flaute eine Trendwende. "Der Aufschwung ist massiv", sagte er in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Sein Konzern habe im September ein Umsatzplus von über 10 Prozent erzielt und im Oktober habe sich das Tempo noch beschleunigt. Nach seinen Kommentaren legen auch die Aktien des Konkurrenten Richemont 1,3 Prozent zu. Auch andere zyklische Werte wie der Elektrokonzern ABB oder der Personalvermittler Adecco rücken vor.

Sulzer geben nach CFO-Wechsel nach

Am breiten Markt geben die Sulzer-Titel 0,4 Prozent nach. Finanzchef Thomas Dittrich verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Seine Nachfolgerin wird per 5. April 2018 Jill Lee. "Der Abgang von CFO Thomas Dittrich kommt überraschend", schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank.

Die Aktien von Cosmo Pharmaceuticals sinken um 0,5 Prozent auf 141,40 Franken. Credit Suisse hat die Empfehlung für die Pharmafirma auf "Neutral" von "Outperform" zurückgenommen und ein Kursziel von 140 Franken genannt.

(Reuters)