Bis gegen 10.05 Uhr gewinnen die Valiant-Valoren bei relativ hohen Volumen 5,3% auf 106,20 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,04% tiefer steht. Allerdings hatten die Titel am Vortag ein Jahrestief von 100,10 CHF notiert und hatten damit seit ihrem Höchst Mitte Mai rund 16% eingebüsst.

Valiant habe starke und über den Erwartungen liegende Quartalszahlen abgeliefert, schreibt Tomasz Grzelak von Baader Helvea. Die Resultate würden belegen, dass die jüngste Unterperformance der Aktien völlig unhaltbar sei.

Grzelak hebt besonders das Zinsengeschäft hervor, den Haupttreiber der Ertragssteigerung. Dieses habe sich stark entwickelt. Der Hauptgrund dafür sei aber in der erstmaligen Konsolidierung der erworbenen Triba Partner Bank zu suchen, ergänzt David Hart von Kepler Cheuvreux.

Positiv im aktuellen Umfeld zu bewerten sei aber, dass die Zinsmarge bei 110 Basispunkten verteidigt werden konnte, ergänzt Michael Kunz, Analyst bei der ZKB. Die stabile Zinsmarge sollte einen beruhigenden Effekt auf die Investoren haben, die sich über die Margenentwicklung Sorgen machten, ist sich Grzelak sicher.

Zudem seien die Hypothekenausleihungen zufriedenstellend gewachsen, schreibt er weiter. Der Haupttreiber für das Wachstum der Hypothekarausleihungen sei aber die Übernahme der Triba, ergänzt Kunz. Insgesamt liege das Volumen unter seinen Schätzung, was bedeute, dass das Stammgeschäft nach wie vor nicht gerade vor Dynamik strotzt.

Unter den Prognosen sei jedoch der Provisionsüberschuss ausgefallen, merkt Kunz an. Hier habe die Bank noch deutlich "Luft nach oben".

Auch die gestiegenen Kosten hätten nicht den Erwartungen entsprochen, schreibt Grzelak. Die steigenden Ausgaben seien aber durch signifikant tiefere Abschreiber fast vollständig ausgeglichen worden. Zudem würden sie die Expansionsstrategie der Bank reflektieren, ergänzt Hart.

Glänzen vermochte Valiant insbesondere auf Stufe Reingewinn. Dieser sei spürbar höher ausgefallen, als er und auch der noch vorsichtigere Konsens prognostiziert hätten, schreibt Kunz von der ZKB. Allerdings sei dies hauptsächlich auf höher als prognostizierte ausserordentliche Erträge und einer tieferen Reservebildung für allgemeine Bankrisiken zurückzuführen, relativiert Hart von Kepler Cheuvreux das Resultat. Die Bank befinde sich aber auf Kurs, das für 2017 gesteckte Ziel eines Jahresgewinns in der Höhe des Vorjahres zu erreichen. Nach den besser als erwarteten Neunmonatszahlen sei die Guidance eher als konservativ zu betrachten, ergänzt Kunz.

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(AWP)