Das Prämienvolumen der Allianz Suisse nahm im 2021 um 1,0 Prozent auf 3,73 Milliarden Franken zu, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Dabei wuchs das Lebengeschäft (+1,7% auf 1,70 Mrd) stärker als das etwas grössere Nichtlebengeschäft (+0,4% auf 2,03 Mrd), wo vor allem die Firmen- und Personenversicherungen zulegten.
Trotz Niedrigzinsen, Pandemie und den Rekordunwettern im Sommer habe die Allianz Suisse ein solides Geschäftsergebnis erzielt, heisst es. Der operative Gewinn sank um 2,0 Prozent auf 359 Millionen Franken, hingegen kletterte der Jahresgewinn um ein Drittel auf 406 Millionen. Grund für den Gewinnsprung sind die Verkäufe von Liegenschaften.
Schwere Sommer-Unwetter
Wie die Konkurrenz wurde auch die Allianz Suisse im Sommer bei der Bewältigung der vielen Unwetterschadenfälle vor Herausforderungen gestellt. Die Mitarbeitenden des Schadenbereichs und in den Generalagenturen hätten aufgrund der schweren Hagelzüge und Überschwemmungen mehr als 35'000 zusätzliche Fälle bearbeitet.
Die Unwetter schlugen in der Bilanz der Allianz mit Kosten von rund 165 Millionen Franken zu Buche. Davon sei aber ein gewichtiger Teil durch Rückversicherungsverträge aufgefangen worden, während zugleich hohe Schadenskosten zur Corona-Pandemie aus dem Jahr wegfielen. Als Folge davon verbesserten sich der Schaden-Kosten-Satz um 0,6 Prozentpunkte auf 90,5 Prozent und der operative Gewinn um 1,4 Prozent auf 255 Millionen Franken.
In der Lebensversicherung ging der operative Gewinn um 9,4 Prozent auf 105 Millionen Franken zurück. Auslöser dafür sei die Abgabe von Geschäft im Rahmen einer Rückversicherungslösung, begründete die Gesellschaft. Diese Absicherung von Zinsversprechen stärke dagegen die Solvabilität nachhaltig, die per Ende 2021 im Lebengeschäft nochmals deutlich angestiegen sei.
Allianz hält an Vollversicherung fest
Nach wie vor kein Thema ist für die Allianz ein Ausstieg aus dem Vollversicherungsangebot in der Beruflichen Vorsorge (BVG), wie dies Konkurrent Axa vor drei Jahren getan hatte. Die Nachfrage nach Sicherheit und Garantien in Vorsorgefragen sei bei KMU, welche Anlagerisiken nicht tragen können oder wollen, ungebrochen, heisst es. Besonders in der aktuellen Situation mit extrem volatilen Finanzmärkten gebe diese Lösung vielen Unternehmen und ihren Beschäftigten ein beruhigendes Gefühl.
Die Allianz Suisse habe im vergangenen Jahr ihre Stabilität und Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, wird Ruedi Kubat, der Severin Moser Anfang Jahr als CEO abgelöst hat, in der Mitteilung zitiert. Mit dem Krieg in der Ukraine seien aber dunkle Wolken aufgezogen und die Volatilität an den Finanzmärkten gestiegen. "Dank unseres umsichtigen Risikomanagements sind und bleiben wir auch unter diesen Voraussetzungen ein verlässlicher Partner für die Kundinnen und Kunden", ist Kubat überzeugt.
mk/rw
(AWP)