Das dritte Quartal hatte laut AMS-CEO Alexander Everke den Charakter eines "Ramp-up-Quartals". Es sei von Produktanläufen geprägt gewesen, die ab Mitte der Berichtsperiode zu hohen Volumen geführt hätten, sagte er am Dienstag an einer Telefonkonferenz.

Konkret stieg der Quartalsumsatz um 79% auf 262,6 Mio EUR. AMS selbst hatte Verkäufe im Wert zwischen 260 und 290 Mio EUR in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis (EBIT, bereinigt) nahm derweil um rund 24% auf 34,8 Mio EUR zu. Damit kam die Marge bei 13% zu liegen - also über dem vom Management angepeilten Wert von "über 10%".

Der Nettogewinn fiel hingegen nicht zuletzt wegen eines im Vorjahr erzielten Buchgewinns von 29,7 Mio aus einer Veräusserung niedriger aus. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 20,2 Mio nach 55,9 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.

APPLE HILFT

Die hochvolumigen Auslieferungen, die im Verlauf des Quartals Tatsache wurde, seien an einen führenden Smartphone-Anbieter gegangen, hiess es weiter. AMS gilt als Zulieferer für das iPhone von Apple. Für dieses Geschäft hatte AMS im Januar die Optik-Sensorfirma Heptagon übernommen und hohe Investitionen in neue Fabriken in Singapur getätigt. Bis zum Jahresende sind weitere Investitionen in den Bereichen Back-end-Fertigung optischer Produkte sowie Erzeugung optischer Filter geplant. Die Gesamtinvestitionen sollen 2017 600 Mio EUR erreichen. Für 2018 sind dann niedrigere Investitionen geplant.

Das Portfolio im Bereich optische Sensorik sei der wichtigste Wachstumstreiber, betonte das Management. Dazu zählten 3D-Sensorik, Spektralsensorik, TrueColor- und Farb/RGB-Umgebungslichtsensorik, Annäherungssensorik und Multifunktionsmodule. Gleichzeitig habe das Audio-Geschäft (u.a. Lösungen zur Unterdrückung von Nebengeräuschen) eine gute Entwicklung gezeigt. Die Bereiche Industrie, Medizintechnik und Automotive hätten ihre attraktive Performance im dritten Quartal ebenfalls fortgesetzt.

IM Q4 DER NÄCHSTE SCHRITT

Für das vierte Quartal 2017 erwartet das österreichische Unternehmen, dessen Aktien an der Schweizer Börse kotiert sind, noch einmal einen deutlich höheren Umsatz zwischen 440 und 480 Mio EUR. Gleichzeitig geht das Management von einer bereinigtem EBIT-Marge von 26 bis 29% aus.

Bestätigt wurden ausserdem die Mittelfristziele. So peilt AMS weiterhin bis 2019 ein jährliches Wachstum der Verkäufe um mindestens 40% an. soll die EBIT-Marge ab 2019 bei 30% zu liegen kommen. "Ich halte unsere Mittelfrist-Guidance für sehr konservativ", sagte CEO Everke. Für zusätzliche Fantasie sorgt auch die Aussage, dass die Mittelfrist-Guidance keine Android-3D-Lösungen enthalte. "Diese kämen dann noch oben drauf", sagte er.

Der positive Ausblick beflügelte die AMS-Papiere am Dienstag: Sie schossen um 21,8% in die Höhe. Das Kernelement des jüngsten Quartalsergebnisses sei der Ausblick auf das vierte Quartal, insbesondere im Hinblick auf die Lancierung des iPhone X durch Apple, meinten zum Beispiel die Analysten von Bryan Garnier.

SOFTWARESCHMIEDE GEGRÜNDET

Das österreichische Unternehmen gab ausserdem am Rande der Zahlenpublikation die Gründung eines unabhängigen Softwaredienstleistungs-Unternehmens bekannt, das hauptsächlich für AMS und seine Kunden tätig sein soll. Dieser solle die Softwareentwicklung für AMS-Sensorlösungen beschleunigen, hiess es. AMS übernimmt vorerst 30% der Anteile des Unternehmens, der Rest sei im Besitz der weiteren Gründer. Darüber hinaus gebe es eine Option zum Erwerb des Gesamtunternehmens zu einem späteren Zeitpunkt.

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(AWP)