Dies habe auch zur Folge, dass die Rolle der Greensill-Manager intensiver untersucht werde. Im Fokus steht Firmengründer Lex Greensill, ein im australischen Bundesstaat Queensland geborener Bauernsohn, der 2011 den Finanzdienstleister Greensill Capital ins Leben rief.

Die Gesellschaft war in der Lieferketten-Finanzierung tätig, das operative Geschäft lief über eine Tochter in Grossbritannien. Unter anderem arbeitete Greensill mit der Credit Suisse zusammen. Im März war Greensill Capital zusammengebrochen, nachdem der japanische Versicherer Tokio Marine Schuldpapiere von Greensill Capital nicht mehr versichern wollte.

Anfang März gab die CS bekannt, ihre mit Greensill Capital erstellten "Lieferketten-Finanzierungsfonds" mit einem Volumen von rund 10 Milliarden Dollar aufzulösen. Wie sich inzwischen abzeichnet, droht für die Fondsinvestoren in diesem Zusammenhang ein möglicher Ausfall in Milliardenhöhe.

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin schloss in der Folge die in Bremen ansässige Banktochter und schickte sie ein paar Tage später in die Insolvenz. Der deutsche Bankenverband BdB entschädigte inzwischen mehr als 20'000 Sparer mit fast drei Milliarden Euro. Von Greensill Capital will der Verband nun zwei Milliarden Euro zurückholen. Ob er das Geld bekommt, ist nicht sicher.

Insgesamt haben die Gläubiger rund drei Milliarden Euro Forderungen geltend gemacht. Der Insolvenzverwalter kümmert sich nun um die Abwicklung der Gesellschaft. Er versucht Firmenteile zu verkaufen und Vermögenswerte sicherzustellen.

(AWP)