Die Zahlen sind dennoch eindrücklich: Die Bâloise steigerte den Aktionärsgewinn im vergangenen Jahr um beinahe einen Drittel auf 694,2 Millionen Franken. Der Konzerngewinn lag mit 689,5 Millionen nur unwesentlich darunter, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.

Treiber im Gewinn war im Wesentlichen ein buchhalterischer Effekt. Dank der Umsetzung der Unternehmenssteuerreform rechnen die Basler mit einem klar tieferen Steuersatz und konnten daher Steuerrückstellungen auflösen. Dieser Effekt habe das Ergebnis mit 149 Millionen positiv beeinflusst, hiess es.

Den Aktionären will die Bâloise eine um 40 Rappen auf 6,40 Franken je Titel erhöhte Dividende bezahlen. Zudem werde man über das 2017 lancierte Aktienrückkaufprogramm bis im April mehr als 3 Millionen eigene Aktien erworben haben.

Profitables Sachgeschäft

Operativ lief es besonders in der Sachversicherung rund. Da verbesserte die Bâloise den Schaden-Kosten-Satz um 1,3 Prozentpunkte auf 90,4 Prozent. Ein Wert von unter 100 Prozent zeigt an, dass das Geschäft versicherungstechnisch profitabel war.

Geringe Unwetterkosten, höhere Abwicklungsgewinne und Verbesserungen in Deutschland hätten zur Verbesserung geführt, hiess es. In Deutschland, wo die Gruppe die Sanierung der Sachversicherung in den letzten Jahren vorangetrieben hat, fiel die Combined Ratio mit 90,9 Prozent besser aus als die angestrebten 96 bis 98 Prozent.

In der kleineren Lebensparte verdiente die Bâloise mit 274,9 Millionen Franken hingegen weniger als im Vorjahr (333,2 Mio). Im 2018 konnte die Gruppe in Belgien nicht mehr benötigte Reserven auflösen und das Schweizer Geschäft profitierte damals von einem positiven Effekt aufgrund einer Anpassung der biometrischen Grundlagen.

Kräftiges Wachstum

Das Geschäftsvolumen der Gruppe schwoll 2019 um 9,6 Prozent auf 9,51 Milliarden Franken an. Dabei fanden viele Axa-Kunden bei der Bâloise Unterschlupf, nachdem die Winterthurer das bei KMU in Vorsorgefragen beliebte Angebot der Vollversicherung eingestellt hatten.

Das Volumen in der Lebensparte legte um 13 Prozent auf 5,97 Milliarden Franken zu. Der Axa-Effekt habe rund 560 Millionen dazu beigetragen und so kletterten die Prämien im traditionellen Lebengeschäft um einen Fünftel in die Höhe auf 4,06 Milliarden. Die Prämien mit Anlagecharakter verharrten mit 1,91 Milliarden auf Vorjahresniveau.

Zudem wuchs die Bâloise mit der Akquisition der belgischen Fidea NV im Sachgeschäft mit 4 Prozent auf 3,54 Milliarden Franken. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs gar 6,5 Prozent. In der Schweiz und Deutschland gingen die Volumen allerdings leicht zurück. Ab diesem Jahr kommt das von Athora in der belgischen Region Wallonien erworbene Sachgeschäft noch dazu.

Im Asset Management verwaltete die Bâloise Ende 2019 Vermögen im Umfang von beinahe 60 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 7 Prozent entspricht. Vonseiten der Drittkunden seien Neugelder in Höhe von rund 840 Millionen (+5%) zugeflossen, hiess es dazu.

Mit Strategie auf Kurs

Fortschritte macht die Bâloise mit dem im nächsten Jahr endenden "Simply Safe"-Programm. Darin verfolgt die Gruppe die Ambition, bis 2021 rund 1 Million neue Kunden dazuzugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken zu erarbeiten. Mit den Zielen sei man auf Kurs, hiess es.

Im vergangenen Jahr habe die Bâloise 209'000 neue Kunden begrüsst, viele davon mit "innovativen" Angeboten wie beim deutschen Digitalversicherer Friday. Für die Jahre 2017 bis 2019 zählt Bâloise insgesamt gut eine halbe Million Neukunden. Gleichzeitig seien seit 2017 Barmittel in Höhe von 1,32 Milliarden Franken an die Holding geflossen, davon 455 Millionen im letzten Jahr.

Am Investorentreffen Ende Oktober will die Bâloise die weitere strategische Planung mit dem "Simply Safe Season 2"-Programm für die Zeit nach 2021 vorstellen.

mk/ys

(AWP)