Die Mode Bayard AG habe auch während der Corona-Zeit immer schwarze Zahlen geschrieben, betonte Bayard im Interview. Das Unternehmen sei es gewohnt, haushälterisch zu arbeiten. "Aber auch die Kurzarbeit hat natürlich geholfen und mehrere Vermieter sind uns entgegengekommen", räumte sie ein.

Nach Corona stelle man fest, dass die Kunden wieder zurückkämen, so Bayard. "Und auch die Jungen sind wieder zurück. Kein Wunder, haben die Jungen doch unter Corona besonders gelitten." An eine Verlagerung des Geschäfts ins Internet glaubt die Bayard-Chefin nicht. Menschen seien soziale Wesen. "Die Kunden gehen in die Läden, um sich dort zu sehen."

Den eigenen Online-Shop hatte Bayard 2020 geschlossen. "Wir haben zehn Jahre viel Herzblut investiert und kamen dennoch nicht in die schwarzen Zahlen." Online und stationär seien zwei völlig verschiedene Welten, sagte Bayard. "Im Laden sind wir auf den Menschen fokussiert, während der Online-Handel vor allem ein Verschieben von Ware ist." Gewisse Abläufe hätten das Modegeschäft zudem "zu Tode geärgert". "60 Prozent der Ware haben die Kunden zurückgeschickt, oft nicht in gutem Zustand."

Die Bayard-Gruppe, zu der neben den Bayard-Modehäusern auch "Monobrand-Stores" wie Marc O'Polo, Esprit oder Gerry Weber gehören, betreibt 93 Läden in der ganzen Schweiz und macht laut den Angaben der "NZZ am Sonntag" einen Umsatz von 150 Millionen Franken im Jahr. Bayard wurde 1912 in Visp gegründet. 1989 übernahm Fredy Bayard in dritter Generation den Laden und startete ab 1995 mit seiner Frau Silvia die Expansion.

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(AWP)