Einerseits hielten sich Investoren vor der anstehenden EZB-Zinssitzung zurück. Während das auch für die meisten Börsenplätze in Europa gilt, machen sich beim SMI zudem die schwachen Schwergewichte zusätzlich belastend bemerkbar. Darüber hinaus dürften Investoren im Anschluss an die EZB-Sitzung beginnen, sich für den morgigen grossen Verfall, den Hexensabbat, zu positionieren, heisst es im Handel.

Nach dem Ja zum US-Konjunkturpaket warten Investoren nun auf US-Präsident Joe Biden, der in der Nacht zum Freitag ein neues Massnahmenpaket vorstellen will, mit dem das Virus in den USA weiter zurückgedrängt werden soll. "Dabei ist nicht klar, ob er auch über ein neues Konjunkturpaket sprechen wird", so ein Händler.

Weiter im Fokus bleibt denn auch die Zinsentwicklung in den USA. Der Anleihemarkt stehe gerade an einer entscheidenden Unterstützung. "Fallen die Zinsen in den nächsten Stunden unter die Unterstützung zurück, könnte dies das Signal des Tages sein, um die Märkte weiter zu befeuern." Der SMI fällt um 0,3 Prozent auf 10'872 Punkte, der SPI steht bei 13'669 Punkten um 0,2 Prozent tiefer.

Schwächere Finanzwerte

Durchweg schwächer präsentieren sich Finanzwerte. Allen voran geben die Aktien der CS um 2,1 Prozent nach. UBS, Swiss Life, Swiss Re, Zurich und Julius Bär folgen mit Verlusten zwischen 1,5 und 0,3 Prozent. Auch europaweit gehören Bankaktien zu den grössten Verlierern. Sie haben im bisherigen Jahresverlauf klar zugelegt, so dass Investoren hier erst einmal Gewinne kassieren.

Kursverluste von 1,1 Prozent bei Schwergewicht Roche sowie ein -0,4 Prozent bei Nestlé lasten auf dem Gesamtmarkt. Die Roche-Bons hatten am Vortag noch von der Hoffnung auf eine Corona-Pille profitiert. An diesem Morgen nun kam ein Rückschlag in einer Corona-Therapie.

Konkurrent Novartis gewinnt dagegen um 0,2 Prozent hinzu. CEO Vas Narasimhan erklärte in einem Interview mit der "Handelszeitung", dass er damit leben könne, dass der Konzern in der Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht an vorderster Front dabei ist.

 

 

Dem stehen Gewinne von jeweils mehr als 2 Prozent bei Straumann, Logitech und Sika gegenüber. AMS (+1,9 Prozent) machen einen Teil der Vortagesverluste wett. Spekulationen rund um Bestellungskürzungen des wichtigsten Kunden Apple hatten einmal mehr belastet.

Ebenfalls deutlich im Plus sind die Partizipationsscheine von Schindler (+1,7 Prozent), die bereits am Vortag zu den Favoriten gehört hatten. Beim Sanitärtechnik-Konzern Geberit (+1,4 Prozent) greifen Anleger am Tag nach der Zahlenvorlage nun etwas beherzter zu. Am gestrigen Mittwoch waren sie noch mit Abschlägen aus dem Handel gegangen.

In den hinteren Reihen erhalten Titel wie Autoneum (+2,7 Prozent) oder Burckhardt Compression (+2,1 Prozent) Unterstützung durch Analystenkommentare. Cicor (+1,2 Prozent), Ascom (+0,8 Prozent) sowie die TX Group (+0,1 Prozent) sind nach Zahlen gesucht.

Dagegen trennen sich die Anleger von ihren Addex-Aktien (-1,5 Prozent), nachdem das Biotechunternehmen seine Zahlen präsentiert hat. Auch Meyer Burger (-0,2 Prozent) tendieren nach Jahreszahlen schwächer. Für den Flughafen Zürich (-0,8 Prozent) geht es nach den gestrigen Verkehrszahlen abwärts.

(AWP)