Zürich (awp) - Cembra Money Bank und die Migros haben ihren Kooperationsvertrag für die Cumulus-MasterCard-Kreditkarte vor Vertragsablauf angepasst und bis ins Jahr 2022 verlängert. Der Vertrag wäre regulär Ende 2018 ausgelaufen. Damit geht die seit rund 10 Jahren laufende Kooperation rechtzeitig in die Verlängerung, bevor der Markt über dieses Thema überhaupt zu spekulieren beginnen konnte. Entsprechend wohlwollend wird die News aufgenommen.

Die heutige News "fegt die letzten womöglich im Markt bestehenden Zweifel vom Tisch", meint etwa Michael Kunz von der ZKB. Er habe ohnehin nicht wirklich damit gerechnet, dass die Zusammenarbeit mit dem Schlüsselkunden Migros gefährdet sein könnte, so der Analyst mit Verweis auf den administrativen Aufwand, mit dem ein Wechsel des Kreditkartenanbieters für den Detaillisten verbunden gewesen wäre.

Die Konditionen des Vertrags zwischen Cembra und der Migros wurden ebenfalls angepasst, werden aber nicht kommuniziert. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Vertragsänderungen enthielten auch Anpassungen an die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen, teilte die auf Konsumkredite spezialisierte Bank am Freitag mit.

Der Bundesrat hatte per Mitte 2016 den maximal zulässigen Zinssatz für Kreditkartenüberzüge auf 12% gesenkt. Und die so genannten Interchange Fees (Verrechnungsgebühren) von Visa- und MasterCard-Kreditkarten werden auf Veranlassung der Wettbewerbskommission seit August 2015 schrittweise von ursprünglich 0,95% auf 0,44% ab Anfang August 2017 gesenkt.

Cembras Zinsmarge betrug im Kreditkarten-Portfolio zuletzt 7,7%, erklärt Vontobel-Experte Andreas Venditti hierzu. Die Auswirkungen der tieferen Interchange-Gebühr veranschlagt Tim Dawson von Baader Helvea auf rund 4 Mio CHF in den Jahren 2017 und 2018.

Per Mitte 2016 befanden sich 693'000 Kreditkarten von Cembra im Umlauf. Die überwiegende Mehrheit davon entfällt auf die Cumulus-MasterCard. Damit ist die Cumulus MasterCard eine der am weitesten verbreiteten Kreditkarten der Schweiz. Gemäss Vontobel-Experte Venditti ist die Zahl der Cembra-Kreditkarten zwischen 2008 und 2015 jährlich um durchschnittlich 17% gewachsen.

Die Cembra-Aktie steigt zum Wochenschluss bis 09.55 Uhr um 1,2% auf 75,35 CHF, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt um 0,15% nachgibt.

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(AWP)