In China werden die Wirtschaftsdaten für die ersten beiden Monate zusammen veröffentlicht, da die Entwicklung zum Jahresstart stark vom Neujahresfest beeinflusst ist. Die Feierlichkeiten finden entweder im Januar und Februar statt und ziehen sich über einen längeren Zeitraum hin.

Chinas Wirtschaft wurde Anfang 2020 stark von der Corona-Pandemie getroffen, erholt sich aber seit dem Sommer. Die aktuell hohen Wachstumsraten sind auch Folge des Corona-Einbruchs, da sich die jüngsten Werte wegen der Wirtschaftskrise vor einem Jahr auf eine deutlich kleinere Basis beziehen. Die Erholung verläuft darüber hinaus in unterschiedlichem Tempo. So legt vor allem die Industrie dank wachsender Exporte stark zu, während der Einzelhandelsumsatz hinterherhinkt.

In den Monaten zuvor hatten bereits Umfragen in der chinesischen Wirtschaft auf eine rasche Konjunkturerholung hingedeutet. Zuletzt sind die Umfragewerte jedoch wieder etwas schlechter ausgefallen. Analysten führen die Rücksetzer auf neue regionale Corona-Ausbrüche zurück, die in China längere Zeit ausgeblieben waren.

Nach Einschätzung des Commerzbank-Analysten Hao Zhou zeigen die Daten für Januar und Februar ein "gemischtes Konjunkturbild". Demnach befinde sich die Industrieproduktion bereits "über ihrem vor der Krise eingeschlagenen Wachstumstrend". Im Einzelhandel verharre das Wachstum der Umsätze hingegen "nach wie vor deutlich unter dem Trend"./jkr/bgf/mis

(AWP)