Kurz nach Eröffnung notierten die Aktien von Clariant noch im Plus bei 19,90 Franken. Mittlerweile stehen die Titel aber rund 1,1 Prozent im Minus auf 19,31 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert derweil mit +0,10 Prozent immer noch freundlicher als vor dem Wochenende.

Insgesamt fallen die Kommentare der Analysten denn auch wohlwollend aus. So heisst es etwa bei der Bank Vontobel oder auch der ZKB, dass die im Zeitplan liegende Veräusserung des Pigmentgeschäfts zu einem fairen Preis erfolgt sei. Nun könne sich Clariant zudem auf das Kerngeschäft konzentrieren.

Wie die ZKB zudem betont, ist mit dem Verkauf der Umbau des Portfolios abgeschlossen. Die verbleibenden drei Kernbereiche hätten ein attraktives Margenprofil sowie eine moderate Kapitalintensität und seien auch weniger zyklisch. "Gepaart mit dem aktuellen Effizienzprogramm und dem neuen Management geht bei Clariant vieles in die richtige Richtung", lautet das Fazit.

Auch die Analysten der UBS zeichnen ein positives Szenario. Gemäss den Schätzungen der Grossbank dürfte Clariant bis Ende des ersten Halbjahres 2022 ohne die Berücksichtigung weiterer Aktivitäten quasi schuldenfrei sein, was Raum für eine Sonderdividende geben könnte.

Aus dem Handel ist aber auch zu vernehmen, dass sich Anleger vom Verkaufserlös mehr erhofft hatten. Ausserdem seien die endgültigen Einnahmen zudem an den geschäftlichen Erfolg geknüpft. Angesichts der negativen Kursreaktion dürften manche Investoren daher nicht mit einer raschen Rückführung des Erlöses an die Aktionäre rechnen, heisst es.

"Bei Clariant spielt die klassische Börsenregel rein: "Buy the rumour, sell the fact", kommentiert ein weiterer Händler. Er meint, dass bis zur Bekanntgabe neuer strategischer Themen etwas die Luft aus den Titeln sei.

sta/hr

(AWP)