"Ich bin extrem stolz darauf, wie wir in das neue Jahr gestartet sind", sagte Konzernchef Albert Bourla in New York laut Mitteilung. Selbst ohne den Rückenwind durch das Vakzin seien die Umsätze aus eigener Kraft - also gerechnet ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - um acht Prozent geklettert. Damit liege der Konzern auf Linie zu seinen Mittelfristzielen, diese sehen bis 2025 im Mittel ein jährliches Wachstum von sechs Prozent vor.

Im vergangenen Quartal spülte der Corona-Impfstoff (Handelsname Comirnaty) Pfizer allein 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,9 Mrd Euro) in die Kassen. Konzernweit stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf knapp 14,6 Milliarden Dollar; der Gewinn unter dem Strich kletterte im selben Masse auf knapp 4,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten deutlich weniger auf dem Zettel.

Corona hatte das Impfgeschäft der Amerikaner zum Jahresstart regelrecht explodieren lassen. Fast fünf Milliarden Dollar erwirtschaftete Pfizer mit Impfungen im ersten Quartal, kein anderer Konzernbereich kam auf annähernd hohe Umsätze. Das wichtige Krebsgeschäft wurde mit knapp 2,9 Milliarden Dollar auf den zweiten Rang verwiesen, aber auch hier konnte Pfizer seine Umsätze im ersten Quartal um fast ein Fünftel ankurbeln.

Für das Gesamtjahr wird das Management um Konzernchef Bourla nun deutlich optimistischer. Zwar rechnet Pfizer inzwischen für das Jahr mit höheren Forschungs- und Entwicklungskosten, gleichzeitig aber auch mit noch mehr Einnahmen durch Comirnaty als zuletzt geplant. Pfizer schätzt, dass das Vakzin im Gesamtjahr einen Umsatz von 26 Milliarden Dollar einbringen wird.

Anfang Februar war der Konzern noch von 15 Milliarden Dollar ausgegangen. Doch inzwischen haben Pfizer und Biontech Zusagen erhöht - etwa an die EU, die mit 600 Millionen noch 100 Millionen Dosen mehr in diesem Jahr bekommen soll als zuvor vereinbart. Weil die Amerikaner aber auch von besseren Geschäften bei anderen Mitteln ausgehen, wird konzernweit ein Umsatzanstieg auf 70,5 bis 72,5 Milliarden Dollar erwartet. Zuvor standen noch maximal 61,4 Milliarden Dollar im Plan. Damit stünde Comirnaty immerhin für rund ein Drittel der Gesamtumsätze in diesem Jahr.

Pfizer und der Partner Biontech hatten erst kürzlich in den USA die Erweiterung der Notfallzulassung auch für die Verwendung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Laut Meldungen von US-Medien vom Dienstag könnte die Behörden dort schon in wenigen Tagen grünes Licht geben. Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft derzeit den entsprechenden Antrag der beiden Unternehmen. Bisher darf das Mittel nur an Personen ab 16 Jahren vergeben werden.

Grundsätzlich will sich Pfizer nach der bereits Ende 2020 abgeschlossenen Trennung von seiner Generikatochter Upjohn künftig als rein biopharmazeutischer Player am Markt aufstellen. Upjohn wurde in ein gemeinsames Generikaunternehmen mit dem niederländischen Pharmakonzern Mylan eingebracht./tav/knd/he

(AWP)