Nach den vorläufigen Zahlen hatten im August rund 30 Prozent der Befragten mit besonders niedrigen Einkommen seit Beginn der Pandemie Probleme, ihre laufenden Ausgaben zu decken. Hochgerechnet 15,5 Millionen Haushalte mussten bis zu diesem Zeitpunkt Einkommenseinbussen in der Pandemie hinnehmen. Besonders betroffen waren laut Berichtsentwurf Gering- und Normalverdiener.

Die Bildungs- und Aufstiegschancen von einkommensschwachen Menschen werden dem Entwurf zufolge durch die Pandemie weiter eingeschränkt. So berichteten insbesondere Eltern aus niedrigen Einkommensschichten von weniger Unterstützung von Seiten der Schulen beim Homeschooling und sorgten sich um die soziale Mobilität ihrer Kinder.

Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt könnten dem Bericht zufolge insbesondere Langzeitarbeitslose treffen. Diese sähen sich verstärkt mit dem Problem eines teilweise verschlossenen Arbeitsmarktes konfrontiert. Und während etwa in der öffentlichen Verwaltung die Beschäftigtenzahlen stabil blieben, gab es bei Beschäftigten in der Gastronomie seit April einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 80 Prozent.

Der Armuts- und Reichtumsbericht wird alle vier Jahre unter Federführung des Bundessozialministeriums erstellt und soll ein Bestandsaufnahme der sozialen Lage in Deutschland bilden. Der neue, sechste Bericht soll noch im Frühjahr veröffentlicht werden, wie eine Ministeriumssprecherin sagte./dhu/DP/mis

(AWP)