Der Gewinn unter dem Strich hat sich mit 484 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt deutlich weniger erwartet. Covestro-Aktien legten vorbörslich um 2,2 Prozent zu.

PROGNOSE BEKRÄFTIGT

Konzernchef Patrick Thomas bekräftigte die Ende April erhöhten Prognosen. Im laufenden Jahr rechnet er weiterhin mit einem Mengenwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Trotz eines leichten Rückgangs im zweiten Quartal erhöhten sich die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft im ersten Halbjahr um 3,5 Prozent. Covestro sprach von einer anhaltend robusten Nachfrage. Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte 2017 deutlich über dem Vorjahreswert von 2,0 Milliarden Euro liegen. Auch im dritten Quartal sei hier ein signifikanter Anstieg im Jahresvergleich zu erwarten.

Auch mittelfristig zeigte sich der Manager optimistisch: "Wir wollen weiter auf dem Niveau unserer Abnehmerindustrien wachsen, die stärker wachsen sollten als das globale Bruttoinlandsprodukt." Den Spielraum durch den zu erwartenden freien Mittelzufluss von 5 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren will er für gezielte Zukäufe im Spezialchemiegeschäft verwenden, bekräftigte er jüngst gemachte Aussagen. Thomas wird - wie bereits bekannt - seinen im September 2018 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Sein Nachfolger wird der Covestro-Vorstand Markus Steilemann.

BAYER-ABSPALTUNG

Covestro ist seit Herbst 2015 börsennotiert. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hält direkt noch rund 41 Prozent der Covestro-Anteile. Der Kunststoffspezialist mit weltweit 15 600 Mitarbeitern war zuvor als Bayer MaterialScience bekannt. Die Materialien etwa für Hart- und Weichschäume werden in der Auto-, Bau- und in der Elektroindustrie eingesetzt. Bayer selbst legt seine Quartalsbilanz an diesem Donnerstag vor./jha/nas/stb

(AWP)