Die Schweizer Bank (SUB) soll dagegen voll im Besitz der Bank Group bleiben, wie die Credit Suisse am Mittwoch im Rahmen der Berichterstattung zum ersten Quartal mitteilte. Die Aufgabe der Börsenpläne für die Schweizer Bank kommt dabei nicht überraschend, entsprechende Spekulationen gab es schon seit einiger Zeit. Das Management hatte diese in der jüngeren Vergangenheit noch zusätzlich befeuert, indem der Teilbörsengang zuletzt nur noch als eine der möglichen Optionen dargestellt wurde.

Das Ergebnis des ersten Quartals 2017 (siehe separate Meldung) habe bewiesen, dass die Bank nachhaltig profitabel wachsen könne. Die nun angekündigte Kapitalerhöhung erlaube es, in weiteres Wachstum zu investieren, die Bilanz zu stärken und die mit der laufenden Restrukturierung anfallenden Kosten zu tragen, heisst es in der Mitteilung.

Die CS geht davon aus, dass die harte Kernkapitalquote CET1 (look through) nach erfolgter Kapitalerhöhung bei rund 13,4% zu liegen kommt (aktuell 11,7%). Die Leverage Ratio sollte auf rund 5,1% (3,3%) steigen.

Für Verwaltungsratspräsident Urs Rohner sind Kapitalerhöhung und der Verzicht auf das Teil-IPO die richtigen Massnahmen. Sie würden über die Zeit zu einer bedeutenden Wertgenerierung für die Aktionäre führen, sagt er in der Mitteilung.

Gemäss CS-Finanzchef David Mathers sollte die angestrebte Kapitalerhöhung ausreichend sein, um die Diskussionen über die Kapitalisierung der Bank zu beenden. Mit den nach einer erfolgreichen Erhöhung erreichten Kapitalquoten liege die CS im Rahmen der internationalen Konkurrenz und erfülle alle gesetzlichen Vorgaben, erklärte er an einem Conference Call.

AUSGABEPREIS 10,80 CHF

Insgesamt sollen 379,981,340 neue Aktien zum Nennwert von 0,04 CHF angeboten werden und die Bank rechnet mit Bruttoeinnahmen von rund 4 Mrd CHF. Die Kapitalerhöhung ist laut Mitteilung von einem Bankensyndikat vollständig gezeichnet. Im Detail sieht die Kapitalerhöhung so aus: Jeder Aktionär erhält - vorbehältlich der Zustimmung der aoGV - pro Aktie, die er am 22. zum Handelsschluss hält, ein Vorkaufsrecht. 11 solcher Rechte berechtigen zum Kauf von 2 neuen Aktien zum Preis von 10,80 CHF. Am gestrigen Dienstag schlossen die CS-Titel auf 15,30 CHF.

Die Rechte können den Angaben zufolge zwischen dem 23. Mai und dem 2. Juni an der Schweizer Börse gehandelt werden, die Ausübungsfrist dauert bis am 7. Juni. Der erste Tag, an dem sie an der SIX kotiert werden, ist der 8. Juni. Die Credit Suisse AG agiert als globaler Koordinator, das Bankensyndikat besteht aus Deutscher Bank und Morgan Stanley.

Eine weitere mögliche Massnahme zur Kapitalstärkung, nämlich der Verzicht auf die Ausschüttung einer Dividende, ist nach der nun angekündigten Kapitalerhöhung keine Option mehr. Im Gegenteil: die Bank will in Zukunft die Dividenden vollständig in bar ausschütten und nicht mehr - wie das in den letzten Jahren der Fall war - den Aktionären die Wahl geben, ob sie eine Cash-Dividende oder neue Aktien beziehen wollen.

gab/uh

(AWP)