Eine Sprecherin ergänzte, dass sich alle Gespräche dazu in einem frühen Stadium befänden. Auch andere deutsche Autobauer suchen Kooperationen mit chinesischen Anbietern: Volkswagen ist laut China-Chef Jochem Heizmann weiter "in intensiven Gesprächen" mit Didi.

Daimler-Chef Dieter Zetsche will die künftig deutlich schärferen Emissionsregeln im Land auch für den Dax-Konzern nutzen. Daimler sei flexibel aufgestellt und werde batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge auch in jenen Werken produzieren, in denen bislang Verbrenner gebaut würden, sagte er. Dazu würden auch Produktionskapazitäten in China gehören. Im Land sei Daimler schon weit fortgeschritten, ein schlagfertiges Entwicklerteam zusammenzustellen. Der Fortschritt bei Elektroautos sei wie "die berühmte Ketchup-Flasche, von der man nicht weiss, wann sie kommt und wie viel". Bis 2025 schätzt der Konzern den Anteil elektrisch betriebener Autos an seinen verkauften Fahrzeugen auf 15 bis 25 Prozent.

China-Chef Troska sieht Daimler mit der derzeitigen Kooperation mit dem chinesischen Autobauer BAIC gut gerüstet. Im Gegensatz zum Oberklasserivalen Audi suche man nicht nach neuen Partnern für Joint Ventures, sagte Troska. "Wir sehen keinerlei limitierende Faktoren für die Expansion mit diesem Partner." Die früheren Probleme in China habe Daimler unter anderem auch wegen mehrerer Vertriebsschienen gehabt. Die VW-Tochter Audi hatte sich durch eine neue Vertriebspartnerschaft Ärger mit dem bestehenden Händlernetz eingebrockt.

Sehr erfolgreich ist Daimler eigenen Angaben zufolge in China mit dem Verkauf von Finanzdienstleistungen. In China seien hohe Anzahlungen für Autofinanzierungen die Regel, sagte Troska. "Das Leasing ist hier ein sehr gutes und substanzstarkes Geschäft." Zetsche sprach von sehr guter Kreditwürdigkeit der chinesischen Kunden./men/tav/fbr

(AWP)