Wie stark die Zahl der Arbeitslosen am Ende des Datenchecks die bisherige Jobsucherzahl übersteigen werde, sei im Moment noch unklar, sagte die Expertin. Bundesagentur-Chef Detlef Scheele geht davon aus, die bereits im April angelaufene "Qualitäts-Offensive" bei der Hartz-IV-Statistik noch ein bis zwei Monate dauern werde.

Auf die Unstimmigkeiten, bei denen es sich nach BA-Einschätzung keineswegs um vorsätzliche Statistik-Manipulationen handele, war der Bundesrechnungshof bei Prüfungen gestossen. Er hatte festgestellt, dass manche erwerbsfähige Hartz-IV-Bezieher irrtümlich als "arbeitssuchend" eingestuft wurden, obwohl sie nach dem Ende einer Erkrankung oder Fortbildung längst wieder vermittelbar waren und daher als "arbeitslos" hätten eingestuft werden müssen - oder umgekehrt.

Nach BA-Angaben hatten sich solche Überprüfungen von unplausiblen Fällen bisher auf die 156 Arbeitsagenturen beschränkt. Die meisten der gemeinsam mit den Kommunen betriebenen 302 Jobcenter haben nach BA-Informationen solche Plausibilitätskontrollen bisher abgelehnt. Personalräte hätten darin unter anderem eine unzulässige Leistungskontrolle der Jobcenter-Mitarbeiter gesehen, heisst es. Inzwischen hätten die Kommunen einer solchen Plausibilitätsprüfung bei den gemeinsam mit der BA betriebenen Jobcentern zugestimmt./kts/DP/jha

(AWP)