Die Kurseinbrüche an allen Märkten und die erneute Stärkung des Schweizer Franken hätten zu einer deutlich niedrigeren Bewertung der verwalteten Vermögen geführt, teilte Vontobel am Montagabend aus Anlass der Generalversammlung mit. Per 24. März 2020 verzeichnete das Finanzinstitut noch betreute Kundenvermögen von 194 Milliarden Franken. Diese lagen damit 8 Prozent unter den durchschnittlichen Vermögen von 2019 und gar 14 Prozent unter dem entsprechenden Wert von Ende 2019 (226 Mrd).

Neugeld noch im Zielband

Eigentlich sei man bis zum weltweiten Ausbruch des Coronavirus erfolgreich in das neue Jahr gestartet und auf einem "guten Weg" gewesen, die Ziele 2020 zu erfüllen, sagt CEO Zeno Staub in der Mitteilung. Die Turbulenzen hätten auch den positiven Neugeld-Trend getrübt. Ungeachtet dessen liege der Nettozufluss per 24. März 2020 annualisiert "über dem Zielband in Höhe von 4-6 Prozent". Insgesamt erzielte Vontobel ein Netto-Neugeld in Höhe von 5,2 Milliarden Franken.

Auch auf der Ertragsseite hinterlasse die Marktkrise Spuren, räumt Vontobel ein. Dabei wirke sich aber die in den vergangenen Jahren vorangetriebene Diversifizierung des Investmentgeschäfts "mildernd" aus, wobei auf den "breit ausgebauten Multi Boutique-Ansatz" im Asset Management verwiesen wird.

Beteiligungsausbau bei "TwentyFour"

Das Finanzinstitut erwartet, dass die Pandemie eine globale Rezession nach sich ziehen wird. Dennoch werde man an der Strategie des "fokussierten global agierenden Investmenthauses" festhalten, so Vontobel. Das Institut werde weiterhin gezielt in Wachstum bei "gleichzeitigem konsequenten Kostenmanagement" investieren. Gleichzeitig verweist Vontobel auf die "komfortable Kapitalisierung."

Weiter gab das Institut den Ausbau der Beteiligung an der britischen Asset Management-Boutique TwentyFour Asset Management bekannt. 2021 werde Vontobel die Beteiligung von 60 auf 80 Prozent ausbauen. Der Erwerb der Anteile werde dabei in vollem Umfang aus eigenen Mitteln finanziert. Der Asset Manager mit Sitz in London und New York verwaltete per Ende 2019 Vermögen von 20,7 Milliarden Franken.

Alle Anträge genehmigt

Die Generalversammlung, an der die Aktionäre wegen der Verordnungen des Bundesrats ihre Stimmrechte ausschliesslich durch Stimmrechtsvertreter ausüben konnte, genehmigte sämtliche Anträge des Verwaltungsrats mit grosser Mehrheit. So stimmte sie auch einer Dividendenerhöhung um 7 Prozent auf 2,25 Franken pro Aktie zu. Zudem bestätigte sie alle zur Wiedewahl antretenden Mitglieder des Verwaltungsrats einschliesslich Verwaltungsratspräsident Herbert Scheidt.

tp/uh

(AWP)