Mit einem Zuwachs um nominal 2,5 Prozent habe der Anstieg der deutschen Arbeitskosten im vergangenen Jahr jedoch klar über dem EU-Durchschnitt von 1,6 Prozent gelegen. Im Euroraum habe der Zuwachs sogar lediglich bei 1,3 Prozent gelegen. Damit habe Deutschland die Niederlande mit Arbeitskosten von 33,40 Euro pro Stunde überholt und sei auf den siebten Platz vorgerückt.

Seit dem Jahr 2000 seien die Arbeitskosten in Deutschland mit einem Plus von durchschnittlich 2,0 Prozent im Jahr weniger stark gestiegen als in der EU insgesamt mit einem Plus von 2,7 Prozent. "Die deutsche Wirtschaft wächst solide, und das nicht trotz, sondern wegen der etwas stärkeren Zunahme bei den Löhnen", sagte der IMK-Direktor Gustav Horn. Privater und öffentlicher Konsum seien als Säulen der Wirtschaftsentwicklung notwendig.

Deutschland liege mit Arbeitskosten von 33,60 Euro über dem Durchschnitt des Euroraums von 29,80 Euro. Deutlich niedriger sind die Arbeitskosten etwa in Spanien (21,10 Euro). In Polen, den baltischen Staaten, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien, liegen die Werte pro Stunde zwischen 11,30 Euro und 7,50 Euro. Zu den Arbeitskosten zählen neben dem Lohn auch die Arbeitgeberbeiträge für die Sozialversicherungen und Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall wies auf wirtschaftliche Probleme in Deutschland aufgrund zu hoher Arbeitskosten in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre hin. Erst seit den 2000er Jahren habe sich wieder ein "vernünftiges Verhältnis" entwickelt. Gesamtmetall bezifferte die Arbeitskosten in der Metall- und Elektroindustrie für das Jahr 2015 auf 42,80 Euro pro Stunde. Damit liege Deutschland im internationalen Vergleich auf dem vierten Rang. Das IMK hatte die Arbeitskosten im verarbeitenden Gewerbe für 2016 mit 39,00 Euro angegeben./uta/DP/jha

(AWP)