Die Kapitalerhöhung ist ein Befreiungsschlag für das Geldhaus: Teure Rechtsstreitigkeiten hatten zwei Jahre hintereinander zu Milliardenverlusten geführt und an der Kapitalbasis genagt. Das hatte die Handlungsfreiheit der Bank eingeschränkt. Zweifel am Erfolg der Kapitalerhöhung bestanden indes nicht - die damit beauftragten Banken hatten den Betrag garantiert. Die gute Beteiligungsquote kann aber als Vertrauensbeweis der Investoren gewertet werden.

Die Deutsche Bank verfügt dank der Kapitalerhöhung nun über ein Polster, mit dem sie ihre Neuaufstellung beruhigt angehen kann: Die Tochter Postbank wird in das Privat- und Firmenkundengeschäft eingegliedert statt sie wie ursprünglich geplant zu verkaufen. Das Investmentbanking und Kapitalmarktgeschäft wird wieder unter einem Dach vereint, um verlorenes Terrain gutzumachen. Gleichzeitig soll der Vermögensverwalter Deutsche Asset Management zu einem kleinen Teil an die Börse gebracht werden.

Hätte der Finanzkonzern das zusätzliche Kapital schon zum Jahreswechsel in der Bank gehabt, hätte die harte Kernkapitalquote 14,1 Prozent betragen statt tatsächlicher 11,8 Prozent. Je mehr Kapital eine Bank vorhält, als desto krisenfester gilt sie./das/jha/fbr

(AWP)