Die Nordafrika Mittelost Initiative veranstaltete am Dienstag in Dubai ihre erste Golf-Zukunfts-Konferenz. Daran wollte ursprünglich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Allerdings sagte er seine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Katar wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland am vergangenen Samstag kurzfristig ab. An der Konferenz nahmen unter anderem Vertreter der Unternehmen Siemens Energy , Thyssenkrupp und DHL teil.

Die Wirtschaft wünscht sich nach Wintergersts Worten eine "politische Flankierung" ihres Engagements. "Der Wunsch an die Politik, an die neue Regierung ist, sich gut um diese Region zu kümmern. Sie nimmt eine Schlüsselrolle ein in Richtung Afrika, in Richtung Ferner Osten. Wir müssen gucken, dass wir dort stark vertreten sind." Es gebe derzeit praktisch keine Handelsabkommen. "Wenn es mal möglich wäre, ein vernünftiges Handelsabkommen abzuschliessen, wäre das ein starkes Signal, dass wir es ernst meinen."

Das deutsche Exportvolumen in die Golfregion habe im vergangenen Jahr mehr als 18 Milliarden US-Dollar (16 Mrd Euro) betragen, berichtete Wintergerst. Es handele sich um das siebtgrösste Exportziel für die deutsche Wirtschaft ausserhalb Europas. In den ersten acht Monaten dieses Jahres seien die deutschen Exporte allein in die Vereinigten Arabischen Emirate um 10 Prozent gestiegen.

Die Region sei nicht nur für die Energiewirtschaft interessant, sondern auch für Branchen wie Transport, Logistik, Dienstleistungen, die biotechnische Pharmaindustrie oder technologieorientierte Produkte im Medizinbereich. Das deutsche Standing in der Region sei sehr gut, sagte Wintergerst. "Ich glaube, was man an uns schätzt, ist die Zuverlässigkeit, die von uns deutschen Unternehmen ausgeht." Diese seien dafür bekannt, sich langfristig zu engagieren. "Wir kommen, um zu bleiben, um etwas aufzubauen."/sk/DP/ngu

(AWP)